Nicht jeder findet seinen Traumberuf auf Anhieb. Auch für Can Berk Tasdemir führte der Weg zu seiner heutigen Rolle als Projektleiter Lüftung + Klima bei A+W über einige Umwege. Nach verschiedenen Stationen – von der Handelsschule über eine Ausbildung als Automechaniker bis hin zu neuen beruflichen Anläufen – entdeckte er schliesslich durch Zufall seine Leidenschaft für die Gebäudetechnik. Der Einstieg als Lüftungsanlagenbauer markierte für ihn den Beginn eines Weges, der ihn mit Klarheit, Überzeugung und stetigem Einsatz zu seinem heutigen beruflichen Ziel führte.
Handwerk, Stolz und Leidenschaft
Was ihn von Anfang an faszinierte, war die Abwechslung. Kein Tag glich dem anderen – jede Baustelle brachte neue Herausforderungen, vom Wohnbau bis zum Industriegebäude. «Natürlich gab es Tage, an denen ich bei Regen oder Kälte draussen stand und mich fragte: Warum mache ich das? Aber wenn man am Ende des Tages sieht, was man geschafft hat, überwiegt der Stolz – dieses Gefühl war unbezahlbar.»
Sein Engagement blieb nicht unbemerkt. Can schloss seine Lehre mit hervorragenden Noten ab und nahm sogar an den Berufsschweizermeisterschaften teil – eine Erfahrung, die ihn prägte. «Ich habe dort gelernt, wie wichtig Leidenschaft, Präzision und Ausdauer sind – und dass die richtige Einstellung eine wichtige Voraussetzung für die Erreichungen von Zielen ist.»
Vom Monteur zum Planer
Doch Can Berk wollte mehr. Schon während der Lehre spürte er, dass sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft war. So begann er parallel die Berufsmatura und startete schliesslich eine Zusatzlehre als Gebäudetechnikplaner Lüftung.
Der Schritt von der Baustelle ins Büro war für ihn ein entscheidender Wendepunkt. «Früher waren meine Werkzeuge Bohrmaschine und Trennscheibe – heute sind es Tastatur und Maus. Das war anfangs eine Umstellung, aber mein praktisches Wissen half mir enorm. Ich weiss genau, was auf der Baustelle funktioniert und was nicht.»
Dieses Verständnis für die Schnittstelle zwischen Praxis und Planung macht ihn bis heute aus – und half ihm, sich bei Amstein + Walthert rasch weiterzuentwickeln. Heute leitet er komplexe Projekte mit hohen Anforderungen und trägt als Berufsbildner zusätzlich Verantwortung für die Nachwuchsförderung.
«Früher waren meine Werkzeuge Bohrmaschine und Trennscheibe – heute sind es Tastatur und Maus.»
Verantwortung und Weitergabe
«Mir ist es wichtig, nicht nur Fachwissen, sondern auch Werte wie Teamgeist, Respekt und Leidenschaft zu vermitteln», sagt er über seine Rolle als Ausbildner. Besonders am Herzen liegt ihm, jungen Menschen den Druck zu nehmen, alles sofort wissen zu müssen: «Niemand muss mit 16 schon wissen, wo er in 20 Jahren steht. Die Lehrzeit ist eine Chance, sich selbst zu entdecken.»
Lernen als Lebensprinzip
Neben seiner Arbeit hat Can Berk gerade seine Diplomarbeit an der Höheren Fachschule Gebäudetechnik Klima eingereicht. Weiterbildung ist für ihn kein Zwang, sondern Antrieb: «Stillstand ist für mich keine Option. Weiterentwicklung bedeutet, neugierig zu bleiben und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen.»
Seine Energie schöpft er aus kleinen Erfolgen – und aus seiner Familie. «Ich bin ein Familienmensch. Dort tanke ich Kraft – und auf dem Fussballplatz finde ich den nötigen Ausgleich.»
«Stillstand ist für mich keine Option. Weiterentwicklung bedeutet, neugierig zu bleiben und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen.»
Blick nach vorn
Erfolg bedeutet für Can Berk heute mehr als gute Noten oder beeindruckende Abschlüsse – es ist das bewusste Voranschreiten auf einem Weg, der zu ihm passt. Er sieht Erfolg darin, sich stetig weiterzuentwickeln, Verantwortung zu übernehmen und dabei Freude an seiner Arbeit zu behalten.
Stillstand kommt für ihn nicht infrage: Nach dem Abschluss der höheren Fachschule Gebäudetechnik Klima plant er, sein Wissen gezielt in der Kältetechnik zu vertiefen, etwa mit einem CAS oder einer zusätzlichen Weiterbildung. Die enge Verbindung zwischen Lüftung, Klima und Kälte fasziniert ihn – gerade an diesen Schnittstellen sieht er grosses Potenzial für innovative Lösungen und nachhaltige Gebäudetechnik.
Langfristig strebt Can Berk die Rolle des Gesamtprojektleiters HLKS an – eine Position, in der er sein technisches Verständnis, sein Organisationstalent und seine Erfahrung in der Projektführung vereinen kann.
Sein beruflicher Weg mag nicht gradlinig verlaufen sein, doch genau darin liegt seine Stärke: Jeder Schritt, jede Erfahrung und jeder Umweg haben ihn dorthin geführt, wo er heute steht – mit klarem Ziel, grosser Leidenschaft und dem festen Willen, weiterzuwachsen.


