Dejan Rajković und Elia Schiller gehören zu den 27 Lernenden, die vergangenen Sommer ihre Lehre innerhalb der Amstein + Walthert Gruppe erfolgreich abgeschlossen haben. Beide absolvierten ihre Ausbildung bei der Amstein + Walthert AG in Zürich als Gebäudetechnikplaner EFZ Sanitär. Vier Jahre lang traten die beiden jungen Männer – wie sie selbst sagen – praktisch immer «im Doppelpack» auf. Geprägt wurde ihre Lehrzeit jedoch nicht nur durch ihre enge Freundschaft, sondern auch durch die Unterstützung ihrer Berufsbildner:innen und Arbeitskolleg:innen.
Dejan und Elia, was hat euch dazu bewogen eine Ausbildung als Gebäudetechnikplaner EFZ Sanitär zu machen?
Elia Schiller (ES): Ich habe mich schon immer für den Bau interessiert, da meine Eltern Architekten sind. Bei der Berufsberatung habe ich mir die verschiedenen Berufe in diesem Bereich angeschaut. Mir hat die Berufsberaterin die Gebäudetechnik vorgeschlagen, da es in diesem Bereich zu wenig Fachkräfte gibt.
Dejan Rajkovic (DR): Anfangs suchte ich eine KV-Lehrstelle oder eine Ausbildung in der IT. Ich wurde aber nicht fündig. Die Berufsmanagerin, die Schüler:innen bei der Lehrstellensuche unterstützt, schlug mir eine Lehre als Gebäudetechnikplaner vor, da ich sehr gute Mathematiknoten hatte. Ich habe mich bei Amstein + Walthert in Zürich beworben und konnte zwei Tage schnuppern gehen. Den Einblick, den ich dann erhalten habe, hat mir sehr gefallen.
Weshalb habt ihr euch für Amstein + Walthert als Ausbildungsstätte entschieden?
ES: Im Vergleich zu anderen Betrieben, die ich bei Schnupperlehren kennengelernt hatte, war die Arbeitsatmosphäre bei A+W sehr angenehm. Später habe ich auch noch schätzen gelernt, dass Amstein + Walthert in Zürich den Lernenden Gutscheine für das Mittagessen in der Kantine verteilt. Es ist viel wert, wenn man als Lernender zusätzlich zum Lehrlingslohn ein ausgewogenes Mittagessen bekommt.
DR: Ja, das stimmt. Das lernt man erst richtig zu schätzen, wenn man mit anderen Lernenden spricht, die das Essen selbst bezahlen müssen.
Was hattet ihr für Erwartungen an die Lehre?
ES: Ich hatte noch die Schnuppertage in Erinnerung und habe mich insbesondere auf das Technische Zeichnen gefreut. Das habe ich dann auch die meiste Zeit während meiner Lehre gemacht. Erwartungen hatte ich aber nicht wirklich. Es war meine erste richtige Berufserfahrung mit festem Lohn und fixen Arbeitszeiten. Ich konnte mir nicht viel darunter vorstellen.
DR: Das war bei mir genauso. Ich hatte keine grossen Erwartungen. Es war mir wichtig, eine gute Lehrstelle zu finden und später einen guten Abschluss zu machen. Darauf kann man weiter aufbauen und es stehen einem viele Türen offen.
«Wir zwei haben die Lehre ja quasi im Doppelpack gemacht. Wir waren im selben Bereich, haben im gleichen Lehrjahr begonnen und sind zusammen in dieselbe Klasse gegangen.»
Wie habt ihr eure Lehrzeit in Erinnerung?
ES: Als wir mit der Lehre begonnen haben, waren viele Grossprojekte in der Ausführung. Unser Bereich hatte sehr viel zu tun und wir durften von Beginn an unterstützend mitarbeiten. Das war ideal, da die Schule zu dieser Zeit noch relativ wenig Aufwand generierte.
Was waren das für Grossprojekte?
DR: Zum Beispiel die Kantonsspitäler Baden, St. Gallen und Wetzikon sowie das Eltern-Kind-Zentrum in Nürnberg, Deutschland.
Und wie war sonst eure Ausbildungszeit?
ES: Wir zwei haben die Lehre ja quasi im Doppelpack gemacht. Wir waren im selben Bereich, haben im gleichen Lehrjahr begonnen und sind zusammen in dieselbe Klasse gegangen. Daraus entwickelt sich dann schon eine engere Verbindung, als mit anderen Lernenden. Wir haben viel zusammen erlebt. Nebst dem gemeinsamen Arbeitsalltag hatten wir zusammen auch coole Lehrlingsausflüge, Feiern von Projektabschlüssen und viele 9-Uhr-Pausen.
DR (lacht zustimmend): Ja, es war eine gute Zeit. Auch die Baupraktikas, die wir während der Lehre auf verschiedenen Baustellen gemacht haben, waren spannend.
«Die Motivation variiert während der Lehre, aber die Disziplin muss immer da sein.»
Und wie habt ihr die Betreuung durch eure:n Berufsbildner:in empfunden?
ES: Ich bin der Meinung, dass mein Berufsbildner, Andreas Huber, einen sehr guten Job gemacht hat. Er ist zusätzlich noch Team- und Projektleiter und hatte deshalb bereits genug zu tun. Aber wenn er gemerkt hat, dass etwas nicht läuft, hat er sich Zeit genommen, um sich mit mir hinzusetzen. Er hat mir viel beigebracht.
Würdest du sagen, dass das gute Verhältnis zu deinem Berufsbildner dazu beigetragen hat, dass du deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast?
ES: Ja, das muss natürlich stimmen. Denn wenn man die Arbeitskolleg:innen nicht mag, geht man auch nicht gerne zur Arbeit und mag den Job nicht.
Wie war es bei dir?
DR: Mir ging es ähnlich. Ich hatte ein gutes Verhältnis zu meiner Berufsbildnerin Blazenka Saric. Sie hat mit uns auch zusätzliche Übungsprojekte durchgeführt. Anders als unsere Schulkolleg:innen, die eher in kleinen Ingenieurbüros gearbeitet und mehrheitlich Einfamilienhäuser geplant haben, arbeiteten wir an Grossprojekten. Bei diesen zwei Projektarten gibt es nämlich konzeptionell verschiedene Ansätze. Deshalb konnten wir bei A+W kleinere Projekte als Simulation erarbeiten, um uns optimal auf das Qualifikationsverfahren vorzubereiten. Unsere Berufbildner:innen und Arbeitskolleg:innen haben mit uns auch die mündlichen Prüfungen durchgespielt und uns Feedback gegeben. Für die Vorbereitung auf das Qualifikationsverfahren hat das sehr geholfen.
ES: Wir sind sehr dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, unsere Lehre bei Amstein + Walthert zu machen und möchten an dieser Stelle allen danken, die uns dabei unterstützt haben!
Was war für euch sonst noch ausschlaggebend, damit ihr die Ausbildung erfolgreich abschliessen konntet?
DR: Disziplin. Die Motivation variiert während der Lehre, aber die Disziplin muss immer da sein.
Ist dir das schwergefallen?
DR: Teilweise schon. Aber ich habe mich daran erinnert, was das grundsätzliche Ziel ist. Und um das zu erreichen, musste ich dranbleiben.
Dass dir dies gelungen ist, hat deine Auszeichnung bewiesen: Du wurdest mit zwei anderen Absolventen für die besten Noten im Kanton Zürich ausgezeichnet - gratuliere!
DR: Danke!
War euch schon lange klar, wie euer beruflicher Weg nach der Lehre weitergehen wird?
ES: Während der Lehre wollte ich die BMS nicht machen, da ich nicht wusste, wie stressig die Schule ohnehin sein wird. Deshalb war ich mir ziemlich sicher, dass ich sie im Anschluss machen werde. Zudem habe ich weit im Voraus mit den zuständigen Personen gesprochen, damit ich nach der Lehre, parallel zur Schule, weiterhin bei A+W als Fachplaner arbeiten kann.
DR: Ich möchte möglichst schnell ein Studium abschliessen. Deshalb bin ich nach der Lehre direkt an die ZHAW gegangen, um Wirtschaftsinformatik zu studieren. Was sich danach ergibt, weiss ich noch nicht.
Wir wünschen Dejan und Elia auf jeden Fall viel Erfolg bei ihren Ausbildungen und zukünftigen Projekten. Vielen Dank für das Gespräch!


