Nach 21 Jahren bei Amstein + Walthert hat Matthias Achermann per Ende 2023 sein Amt niedergelegt. An dieser Stelle möchten wir Matthias Achermann für den unschätzbaren Beitrag danken, den er in all den Jahren für die A+W-Gruppe geleistet hat. Martin Python, der frühere Leiter des Consulting-Bereichs, hat per 1. Januar die Leitung von A+W Genf übernommen.
Martin Python, seit dem 1. Januar 2024 leitest du A+W Genf. Herzliche Gratulation zur neuen Funktion. Wie waren die ersten Wochen?
Die Amtsübernahme verlief sehr gut. Gemeinsam mit Matthias Achermann haben wir speziell auf diese Ablösung hingearbeitet, um den Übergang zu erleichtern. auch beinhalteten meine vorherige Aufgabe bereits einen Teil der Arbeit, die ich seit diesem Jahr ausführe, was sehr hilfreich ist. Die Geschäftsführung bilden mit mir Julien Camus, stellvertretender Direktor und Leiter des Bereichs Engineering, sowie Lúcia Silva, Leiterin des Bereichs Consulting. Wir arbeiten bereits seit über 10 Jahren zusammen und es ist für mich ein wahres Glück, sie an meiner Seite zu haben. Dieses gewohnte Umfeld und unsere gute Zusammenarbeit haben mir den Start natürlich auch erleichtert. Wir diskutieren auf Augenhöhe und kollegial und können so, dem Unternehmen gemeinsam die gewünschte Richtung vorgeben.
Im Editorial, welches Anfang Jahr im Newsletter erschienen ist, war zu lesen, dass du die kollegiale Entscheidungsfindung fördern möchten. Was erwartet die Mitarbeiter:innen?
Wir haben bei meinem Amtsantritt die Aufgaben der Geschäftsleitung auf die drei Mitglieder verteilt und führen wöchentlich eine Besprechung über Projekte und die Ausrichtung von A+W Genf durch. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Diese Art von Organisation ermöglicht den Austausch von Ansichten und die bessere Berücksichtigung der Erwartungen und Bedürfnisse unserer Mitarbeiter:innen. Unser Managementmodell soll den Abteilungsleiter:innen als Wegweiser dienen, um den internen Dialog und den Ideenaustausch zu fördern. Wir sehen diese Art der Zusammenarbeit als Schlüsselelement bei A+ Genf. Es ist daher entscheidend, dass sich die Teams so unkompliziert wie möglich austauschen können, besonders wenn wir unseren Kund:innen multidisziplinäre Leistungen anbieten.
Blicken wir ein wenig zurück: Du hast an der EPFL Physik studiert und einen Doktortitel im Fachgebiet photovoltaische Energie erworben. Warum hast du diesen Weg gewählt?
Ich denke, eine meiner Motivationen war die Neugier. Als Student war ich stets fasziniert von physischen und technischen Vorgängen. Die Ausbildung zum Physiker ist ein idealer Studiengang, wenn es darum geht, diese Neugier zu befriedigen, da man Modelle darüber entwirft, wie Dinge funktionieren. Der Fachbereich Physik ist sehr weitläufig. In meinem Studium an der EPFL interessierte ich mich sehr für die energetischen Fragen. Anfang der 2000er Jahre begann die Photovoltaik mein Interesse zu wecken und ich habe rasch gemerkt, dass es sich um ein spannendes Gebiet handelt. Meine Intuition war gut und ich hatte viel Spass daran, die Forschung im Laufe meines Doktorats voranzutreiben. Ich denke, diese Arbeit hat mir Allgemeinwissen im Energiesektor verschafft und mich genaues Arbeiten gelehrt.
«Die aktuellen energetischen Herausforderungen werden unsere Leistungen gesamthaft beeinflussen. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Kund:innen für erneuerbare Lösungen und einen geringen CO2-Fussabdruck zu sensibilisieren.»
Wie werden sich die Solarenergie und die energetischen Themen generell auf die zukünftigen Leistungen von A+W Genf auswirken?
Die aktuellen energetischen Herausforderungen werden unsere Leistungen gesamthaft beeinflussen. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Kund:innen für erneuerbare Lösungen und einen geringen CO2-Fussabdruck zu sensibilisieren. Deshalb ist die Sonnenenergie auch eine Lösung, die wir bereits in praktisch all unseren Konzepten offerieren und deshalb denke ich, dass die energetischen Herausforderungen unser Metier nicht umwälzen werden, da diese Thematik bereits Teil unserer Arbeit ist. Unsere eigentliche Stärke liegt heute darin, unseren Kund:innen ein hohes Niveau an Qualität und Erfahrung zu bieten. Tatsächlich können die meisten Planungsbüros Anlagen wie Wärmepumpen entwerfen und Photovoltaikanlagen dimensionieren. Wir bei Amstein + Walthert arbeiten jedoch daran, diese Arbeit zu perfektionieren, indem wir uns in die Lage unserer Kund:innen und die Eigenheiten jeder Baustelle hineinversetzen. Wir arbeiten auch an der Qualität des in den Konzepten vorgeschlagenen Materials, um regulatorische Änderungen vorwegzunehmen.
Sehen Sie für A+W Genf noch Entwicklungspotential?
Die Bauwirtschaft erscheint der breiten Bevölkerung oft sehr statisch, doch das Gegenteil ist der Fall – es handelt sich um ein Gebiet, in dem die Innovation sehr wichtig ist und rasch erfolgt. Auf unserem Markt gibt es auf manchen Gebieten Entwicklungspotential. Ich kann als Beispiel die Prüfung der sozialen Verantwortung von Unternehmen (CSR) nennen, für die wir in diesem Jahr ein neues Team aufgestellt haben, das von Pierre-Antoine Legrand geleitet wird, oder auch die Entwicklungen bei den Sprinklerdiensten unserer Sanitärabteilung, die Veton Sokoli führt.
2023 sind die wirtschaftlichen Herausforderungen in unserer Branche gestiegen. Investitionen werden immer mehr mit grösserer Vorsicht getätigt. Eine Folge davon ist, dass viele Projekte 2023 sistiert worden sind. Laut Group CEO Christian Appert so viele wie noch nie. Wie möchtest du die wirtschaftlichen Herausforderungen 2024 angehen?
Was A+W Genf betrifft, haben wir diese schwierige Periode eher 2022 erlebt. Das Jahr 2023 war dagegen zufriedenstellend. Aktuell sind die Auftragsbücher gut gefüllt und wir blicken zuversichtlich auf das 2024.
Unser Vorteil liegt in unserer Agilität. Die Mitarbeiter:innen werden ermutigt, neues Fachwissen zu erschliessen, wodurch unsere Position angesichts eventueller Konjunkturabschwächungen gestärkt wird. Die Innovation wird auch durch die Karrierebegleitung der Mitarbeiter:innen gefördert, denen sich dadurch Perspektiven für die Zukunft eröffnen. Natürlich setzen wir auch auf Weiterbildungen, um das Wissen und die Fähigkeiten unserer Kolleg:innen zu erweitern. Die Effizienz unserer Teams ist zudem dank der vor mehreren Jahren erfolgten ISO-Zertifizierung hoch. Von der Anfrage für ein Angebot bis zum Abschluss des Auftrags werden systematisch leistungsfähige Projektleitungsinstrumente eingesetzt. Unter dem Strich denke ich, dass wir durch eine effiziente Arbeitsweise, verbunden mit einer agilen und innovativen Struktur, gut für die zukünftigen Unwägbarkeiten des Marktes gerüstet sind.
«Unter dem Strich denke ich, dass wir durch eine effiziente Arbeitsweise, verbunden mit einer agilen und innovativen Struktur, gut für die zukünftigen Unwägbarkeiten des Marktes gerüstet sind.»
Welche Erwartungen hast du von diesem ersten Jahr?
Ich kann mich über den warmen Empfang, den mir meine Kolleg:innen bereitet haben, und über ihre wohlwollende Haltung mir gegenüber, nachdem ich die neue Aufgabe übernommen hatte, glücklich schätzen. Matthias wurde sehr geschätzt und ich bin mir der Schwierigkeit bewusst, die diese Änderung für sie bedeutet hat. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, ihnen zu danken.
In meinem ersten Editorial habe ich erwähnt, dass das Unternehmen zwar die Führung, aber nicht den Kurs gewechselt hat. Amstein + Walthert Genf funktioniert gut und die Kund:innen schätzen die Qualität unserer Arbeit. Ich wünsche mir, diese Arbeitsqualität beizubehalten und dabei die Kommunikation zu stärken. Das äussert sich in der Bereitschaft, auf unsere Kund:innen zuzugehen und den bestehenden Austausch fortzusetzen, um sie weiterhin bestmöglich zu beraten.
Vielen Dank für das Gespräch, Martin Python. Wir wünschen dir und ganz A+W Genf viel Erfolg!
Vielen Dank!