Wir bilden aus. Weil wir mit der Branche verbunden sind.

Berufsbildner:innen sind zuständig für die praktische Ausbildung der Lernenden im Lehrbetrieb und gelten als die anonymen Helden der Schweizer Wirtschaft. Engagement, Motivation, Geduld, pädagogisches Geschick, Herzblut und Fachkompetenz sind nur einige Attribute, die sie auszeichnen. Lernende auszubilden und die jungen Erwachsenen auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, ist für sie eine Herzensangelegenheit und bildet das Fundament, auf dem unsere Nachwuchskräfte zu kompetenten Fachkräften und starken Persönlichkeiten heranwachsen. Berufsbildner:innen führen die Lernenden in den Betriebs-, Berufs- und Arbeitsalltag ein, definieren Lernziele, begleiten, unterstützen und fördern die Lernenden in der praktischen Arbeit und beurteilen die Lernergebnisse. Ein Fulltime-Job, für den man brennen muss.

Isabelle Hilken, du bist seit knapp 12 Jahren bei Amstein + Walthert beschäftigt und seit 8 Jahren Berufsbildnerin. Warum hast du dich entschieden, diese zusätzliche Funktion zu übernehmen und was macht dir besonders viel Freude?

Am Anfang betreute ich vor allem die Schnupperlernenden. In dieser Zeit stellte ich fest, dass mir das Arbeiten mit Jugendlichen grosse Freude bereitet. Dementsprechend habe ich in diesem Bereich mehr Verantwortung übernommen und im Jahr 2017 auch den Berufsbildner-Ausweis erlangt. Es ist spannend in der Ausbildungszeit miterleben zu dürfen, wie aus Schulabgängern junge, kompetente Erwachsene werden. Mir ist wichtig, dass wir dem Fachkräftemangel mit der Ausbildung von Jugendlichen entgegenwirken. Vergessen wir nicht, die nächste Generation ist unsere Zukunft!

 

«Mir ist wichtig, dass wir dem Fachkräftemangel mit der Ausbildung von Jugendlichen entgegenwirken. Vergessen wir nicht, die nächste Generation ist unsere Zukunft!»

Isabelle Hilken
Koordinatorin Berufsbildung / Technische Administratorin

Welche Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten übst du als Berufsbildnerin aus?

Seit einigen Jahren bin ich Koordinatorin der Berufsbildung in Bern und leite das ganze Lernendenwesen von Amstein + Walthert Bern AG. Dies beinhaltet folgende Aufgaben:

  • Prüfen sämtlicher Schnupperlehr- und Lehrstellenbewerbungen auf allen fünf Berufen der Gebäudetechnik, die wir ausbilden inklusiv erster Vorsondierung.
  • Organisieren aller Schnupperlehren, sowie das Betreuen der Schnupperlernenden auf der Gebäudetechnikplanung-Lüftung (da dies mein erlernter Beruf ist)
  • Im Bereich Lüftung entscheide ich mit, an welche Jugendlichen wir unsere Lehrstellen vergeben.

Bei Amstein + Walthert Bern AG bin ich für alle Lernenden in allgemeinen Fragen im Zusammenhang mit ihrer Ausbildung, in organisatorischen Belangen und auf sozialem Gebiet, das heisst bei Herausforderungen und Problemen, mit denen unsere Jugendlichen manchmal kämpfen müssen, zuständig. Es liegt mir am Herzen, immer ein offenes Ohr für unsere Lernenden zu haben.

Das Erstellen sämtlicher Lehrverträge bei Amstein + Walthert Bern AG gehört zu meinen Aufgaben. Dabei komme ich oft auch in Kontakt mit den Eltern. Uns ist eine offene Kommunikation zwischen Lehrbetrieb, Lernenden und Eltern wichtig.

Ebenfalls arbeite ich im Gremium «Überarbeitung Ausbildungsprogramm» für die Amstein + Walthert Gruppe mit. Hier ist es uns wichtig unsere Ressourcen gesamtschweizerisch zu bündeln und so noch nachhaltiger zu werden.

Welche Fähigkeiten sollten Berufsbilder:innen mitbringen?

  • Freude am Weitergeben von Wissen
  • Interesse an den Jugendlichen
  • Fachkompetenz und Lehrfähigkeit
  • Bereitschaft Zeit in die Lernenden zu investieren
  • Einfühlungsvermögen
  • Geduld

Als Berufsbildnerin bei Amstein + Walthert übernimmst du eine wichtige Vorbildfunktion für die Lernenden. In welchen Bereichen ist A+W vorbildlich und wie werden die Werte vermittelt?

Als weitsichtiges Unternehmen ist uns die Lernendenausbildung sehr wichtig. Das ist unsere Zukunft. Ein weiteres wichtiges Thema ist sicher die Nachhaltigkeit und der schonende Umgang mit Ressourcen. Unser gutes Beispiel ist der erste Schritt, dies den Lernenden zu vermitteln. Des Weiteren schulen wir sie auch intern. Ein wertvoller Bestandteil der Wertevermittlung ist unser Verhaltenskodex.

Was tust du, um Lernende zu motivieren und wie wichtig ist deine eigene Motivation für die Rolle als Berufsbildnerin?

Sehen Lernende, dass mir die Arbeit Spass macht, wirkt dies motivierend. Durch gutes Beobachten und gezielte Fragen wird ebenfalls motiviert und gefördert.
Es gibt Berufsbildner:innen die kurze, berufsbezogene Kahoot (eine spielbasierte Lernplattform) vorbereiten bei welchen sich unsere Lernenden untereinander messen können. Dies ist für unsere Lernenden immer ein Highlight.

Der Fachkräftemangel ist inzwischen zur Rahmenbedingung in der schweizerischen Baubranche geworden. Das erhöht den Druck auf die Unternehmen enorm und macht auch bei den Bauunternehmen ein Umdenken im Umgang mit Mitarbeitenden erforderlich.

Wie wirkt A+W dem Fachkräftemangel entgegen und welche Rolle spielt hier der Berufsbildner/Berufsbildnerin?

Die Ausbildung von Lernenden geniesst bei uns einen hohen Stellenwert. Dementsprechend wollen wir den Anteil unserer Lernenden weiter steigern. Sie bedeuten unsere Zukunft. Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag für unsere Branche und unterstützen unsere Branchenverbände. Dazu brauchen wir motivierte Berufsbildner:innen, die ihr Wissen und die Freude an der Branche weitergeben.

«Ebenfalls arbeite ich im Gremium «Überarbeitung Ausbildungsprogramm» für die Amstein + Walthert Gruppe mit. Hier ist es uns wichtig unsere Ressourcen gesamtschweizerisch zu bündeln und so noch nachhaltiger zu werden.»

Isabelle Hilken
Koordinatorin Berufsbildung / Technische Administratorin

Die Lernenden verbringen an keinem anderen Lernort mehr Zeit als im Ausbildungsbetrieb und eine Ausbildung stellt das bisherige Leben der jungen Heranwachsenden komplett auf den Kopf. Mit dem Beginn der Berufslehre treten Jugendliche in eine neue, für sie bislang fremde Welt ein. Im Lehrbetrieb gelten andere Regeln als in der Schule. Es kommen neue Themen, Herausforderungen und zusätzliche Verantwortung auf sie zu. Auf der einen Seite wird in der Lehre viel Selbstständigkeit von ihnen erwartet. Auf der anderen Seite müssen sie sich den Vorstellungen des Lehrbetriebs, und der Berufsschule anpassen. Themen, mit denen sich dann auch die Berufsbildner:innen konfrontiert sehen.

Stimmst du der nachfolgenden Aussage über den Job als Berufsbildnerin zu? «Lernende auszubilden und die jungen Erwachsenen auch in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln, ist für mich eine Herzensangelegenheit.»

Ja, voll und ganz. Nur wenn ich mit Herzblut dabei bin, kann ich die Lernenden auch erreichen.

Würdest du die Rolle «Berufsbildner:in» empfehlen und für wen eignet sich diese Funktion?

Auf jeden Fall. Ich liebe es Jugendliche in dieser Lebensphase zu begleiten. Jedem der mit Freude seine beruflichen Erfahrungen mit unserer Jugend teilen möchte, Herausforderungen liebt und auch eine Portion Geduld mitbringt.

Liebe Isabelle, wir danken dir für deinen wertvollen Beitrag zur Ausbildung zukünftiger Fachkräfte bei Amstein + Walthert und der Branche sowie für das Interview und den Einblick in deine Rolle als Berufsbildnerin.

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