In einem halbtägigen Workshop haben wir gemeinsam mit Bauherr*innen, Projektsteuerern und Planer*innen die wichtigsten Aspekte der Gebäudezertifizierung diskutiert und daraus Strategien entwickelt, wie wir als Nachhaltigkeitsexpert*innen bei A+W die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Auftraggeber*innen noch besser erfüllen können.
Nachhaltigkeit im Immobiliensektor
Rund 40 % der weltweiten CO2-Emissionen werden derzeit immer noch durch Gebäude verursacht – eine traurige Tatsache, die uns natürlich alle betroffen macht! Es ist also ein Gebot der Stunde, dass der Immobiliensektor hier dringend entgegenwirkt, um somit seinen Beitrag zum Erreichen der globalen Klimaziele zu liefern. Auf politischer Ebene werden beispielsweise durch die EU Taxonomie-Verordnung bereits nachhaltige Investitionen gezielt gefördert und umweltschädliche entsprechend sanktioniert. Durch diese Verordnung sind nun alle Unternehmen verpflichtet, über den Anteil an ökologisch nachhaltigen Investitionen zu berichten. Dies übt zum Glück auch schon einen gewissen Druck auf die im Immobiliensektor tätigen Unternehmen aus. Insbesondere Projektentwickler*innen und Immobilieneigentümer*innen suchen nach Wegen, ihr Portfolio nachhaltiger zu gestalten. Als Nachweis für nachhaltige Gebäude sind über die letzten Jahre unterschiedliche Zertifizierungslabels entstanden – neben den lokalen Standards wie SNBS oder Minergie-ECO in der Schweiz oder HQE in Frankreich gibt es derzeit mit LEED und BREEAM zwei internationale Labels, die immer häufiger nachgefragt werden.
Gebäudezertifizierungen – ein rasant wachsendes Geschäftsfeld
In unserem Bereich «Green Building & Sustainability Controlling» bauen wir bei A+W bereits seit mehreren Jahren unsere Kompetenzen aus: Wir analysieren Neubau- und Sanierungsprojekte, identifizieren und erarbeiten Verbesserungspotentiale zusammen mit der Bauherrschaft und den Planer*innen und führen verantwortlich die gewünschten Gebäudezertifizierungen durch. In der Schweiz haben wir somit schon eine Vielzahl von Projekten erfolgreich umgesetzt und die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen nimmt stetig zu.
Horizonte erweitern – Potentiale erkennen
«Solange man selbst redet, erfährt man nichts» - Gemäss diesem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach haben wir Vertreter*innen der Siemens Real Estate Schweiz, der Planungsfirma Intep und der Bauherrenberatungsfirma Emch+Berger ImmoConsult AG zu einem halbtägigen Workshop eingeladen, in dem wir die unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema «Gebäudezertifizierungen» beleuchtet haben. An drei Thementischen wurde angeregt über Erwartungshaltungen und Bedürfnisse der unterschiedlichen Stakeholder, über Potentiale neuer Zertifizierungslabels und über Herausforderungen bei der Umsetzung diskutiert.
Hierbei wurde über alle Thementische hinweg immer wieder der integrale Planungsprozess mit der frühzeitigen Einbindung aller an der Planung beteiligten Fachdisziplinen als entscheidender Erfolgsfaktor identifiziert.
Abgerundet wurde der Workshop mit einem Praxisbericht von Siemens Real Estate zum laufenden Sanierungsprozess eines Bestandsgebäudes auf ihrem Campus, welches nach LEED Gold zertifiziert werden soll.
Am Ende des Tages waren sich alle Teilnehmer*innen über folgende drei Key-Take-Aways einig:
- Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche ist gekommen, um zu bleiben! Gerade bei grösseren Neubau- und Sanierungsprojekten werden Zertifizierungslabels derzeit fast immer von Bauherrenseite nachgefragt
- Nachdem das Umweltbewusstsein von Unternehmen mittlerweile durch sogenannte ESG-Rankings («Environmental, Social & Governance») in einem jährlichen Report veröffentlicht wird, steht bei den Firmen die Nachhaltigkeit ihres gesamten Immobilienportfolios immer mehr im Fokus. Folglich werden sich die Zertifizierungsaktivitäten auch immer mehr auf Bestandsgebäude konzentrieren müssen.
- Die «Nachhaltigkeitslabel-Landschaft» ist heterogen und im Wandel. Insbesondere ESG und die EU-Taxonomie Richtlinien als Druckmittel seitens der Gesetzgebung werden einen grösseren Einfluss darauf haben, was und wie man zukünftig zertifizieren wird. Es bleibt also spannend…
Gemeinsam für Nachhaltigkeit - Wir alle arbeiten in Firmen, die einen wesentlichen Beitrag leisten, unsere geliebte Baubranche nachhaltiger zu gestalten. Und darauf sind wir stolz.
«Für mich war wertvoll, in einer konsolidierten Form Überblick über aktuell wesentliche Zertifizierungen zu bekommen und mit fachlich versierten KollegInnen über deren Praxiseinsatz, Schwerpunkte und Anforderungen zu diskutieren.»
«Ich finde es inspirierend, in einem offenen Diskussionsrahmen gemeinsam die Dienstleistungen im Bereich der Zertifizierungen weiterzuentwickeln. So können wir unseren Kunden optimale Lösungen anbieten, welche über den gesamten Gebäudezyklus und die verschiedenen Unternehmen hinweg zusammenpassen.»
«Die künftigen Herausforderungen im nachhaltigen Bauen in der Schweiz verlangen eine gemeinsame Herangehensweise. Durch den Innovationsworkshop konnten wir das Fundament dazu legen.»