Das Gütesiegel greenproperty setzt hohe Massstäbe für einen nachhaltigen Umgang mit Liegenschaften und muss den Vergleich mit marktüblichen Gebäudezertifizierungssystemen nicht scheuen.
Zehn Jahre nach der Lancierung des Gütesiegels greenproperty erschien 2019 eine Neuauflage. Die nun öffentlich verfügbare Publikation des Handbuchs beinhaltet die aktuellen und zukunftsweisenden Entwicklungen im Bereich des nachhaltigen Bauens und schafft Transparenz.
Nutzen von Synergien
Neben dem eigenen, ganzheitlichen Gütesiegel greenproperty werden bei Projekten im Portfolio von Credit Suisse Asset Management Global Real Estate auch weitere Gebäudezertifizierungssysteme für Immobilien angewendet. Deshalb wurden für die Neuauflage von greenproperty auch Anforderungen von anderen Labels berücksichtigt, um Synergien zu nutzen und den Aufwand bei Mehrfachzertifizierungen zu reduzieren.
Als unabhängiges Ingenieurbüro haben wir, die Amstein + Walthert AG, einen Labelvergleich erarbeitet, der die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen greenproperty und den wichtigsten Zertifizierungssystemen im Schweizer Markt aufzeigt. Der Labelvergleich erfolgte objektiv und die Ergebnisse werden differenziert dargestellt.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen, dass greenproperty die grössten Gemeinsamkeiten mit den ganzheitlichen Nachhaltigkeitslabels SNBS, DGNB (SGNI), BREEAM und LEED aufweist. Insbesondere SNBS und DGNB (SGNI) sind gut mit greenproperty vergleichbar. Ein Grund dafür ist, dass sowohl SNBS und DGNB (SGNI) als auch greenproperty auf Schweizer Normen und Bauvorschriften basieren.
Das Gütesiegel greenproperty zeichnet sich durch ein performanceorientiertes Beurteilungssystem aus. Die Umsetzung von Massnahmen steht im Vordergrund. Bereits in der Planung und während des Baus sollen die richtigen Weichen für alle Anspruchsgruppen und für einen optimalen Betrieb gestellt werden. Des Weiteren liegt der Fokus nicht nur auf Energieeffizienz und tiefen CO2-Emissionen, sondern auch auf Kriterien wie Nutzung, Infrastruktur, Material und Lebenszyklus.
Die Innovationskriterien gewährleisten zudem ein dynamisches System. Hinsichtlich Struktur und Prozess bestehen die grössten Unterschiede zwischen den klassischen Labels und den «Standards» wie SIA 2040 und GEAK. Eine Verifizierung durch eine unabhängige Prüf- oder Zertifizierungsstelle gibt es bei allen Labels, ausser bei GEAK und fallweise bei SIA 2040.