«Grösstes Hochbauprojekt der Schweiz», «Grossprojekt mit Leuchtturm-Charakter» oder ganz einfach: THE CIRCLE. Martin Berweger, Bereichsleiter Elektroengineering, Tobias Fäh, Niederlassungsleiter A+W Frauenfeld und Adrian Glauser, Projektleiter H13 diskutieren über den Bau am Flughafen Zürich, die Herausforderungen und warum A+W prädestiniert ist für die Planung und Umsetzung von Grossprojekten.
Im ersten Teil des Interviews zum Grossprojekt erzählen die Projektbeteiligten, wie sie zum ersten Mal vom Projekt THE CIRCLE hörten.
Inwiefern ist THE CIRCLE für euch persönlich und für A+W aussergewöhnlich?
Adrian Glauser, Projektleiter THE CIRCLE: «THE CIRCLE ist ein Gebäudekomplex, der – trotz seiner hohen Komplexität – schnell gebaut wurde. Die Grösse und Form des Baus haben die Planung in Sachen Statik herausfordernd gemacht. Wir von der Gebäudetechnik mussten uns entsprechend oft mit den Statikern austauschen und detailliert abgleichen. Auch die abweichende Raumhöhe für den CIRCLE-Mieter Universitätsspital Zürich war eine grosse Herausforderung, die es zu lösen galt. Und da während der Planungsphase noch nicht vollumfänglich feststand, wer die übrigen zukünftigen Mieter der Gebäudeteile waren, musste «flexibel» gebaut werden. Das waren nicht alltägliche Anforderungen, die wir in der Planung zu berücksichtigen hatten. Entsprechend grosse Bedeutung hat THE CIRLCE für mich als Projektbeteiligter. Vieles war neu – und wohl kaum ein Planer, Projektleiter oder Bauherr in der Schweiz hat sowas je schon erlebt.»
Tobias Fäh, Niederlassungsleiter A+W Frauenfeld & Projektleiter THE CIRCLE: «THE CIRCLE als Projekt ist insofern aussergewöhnlich, als dass dabei eine so grosse Anzahl Personen involviert war. Damit meine ich nicht nur Firmen, sondern auch Einzelpersonen. Das Führen von so vielen Leuten war wohl für uns alle neu – das gabs bisher noch nie. Klar ist auch: wo viele Leute beteiligt sind, muss gut koordiniert werden. A+W-intern hielten wir regelmässig Sitzungen ab, in denen wir beispielsweise Standards definierten. Unser Anspruch war es, dass eine spezifische Lösung von allen Beteiligten seitens A+W genau gleich umgesetzt wird, sodass sich die einzelnen Gebäudeteile diesbezüglich nicht unterscheiden. So, als ob die jeweiligen Lösungen von einer einzigen Person umgesetzt worden wären – und nicht von diversen Projektleitern, die je für einen Gebäudetrakt zuständig waren.»
Martin Berweger, Bereichsleiter Elektroengineering: «THE CIRCLE ist speziell, weil es bei diesem Projekt um mehr als nur ums Bauen ging. Matchentscheidend war neben einer zukunftsweisenden und funktionierenden Gebäudetechnik auch die Kommunikation und Koordination zwischen den verschiedenen Parteien. Allein von A+W waren rund 190 Mitarbeitende am Projekt beteiligt, weiter kommen der Flughafen Zürich als Bauherr, das Universitätsspital Zürich, die Hyatt Hotels und diverse Fachstellen dazu. Alle redeten mit und stellten individuelle Anforderungen an das Gebäude und an A+W. Diesen diversen Ansprüchen gerecht zu werden, war nicht immer einfach – darum sorgten wir von Anfang an für transparente Kommunikation und regen Austausch. Natürlich war zudem – wie immer bei mehrjährigen Projekten übrigens – auch das Thema Fluktuation und somit «Know-how-Verlust» präsent: Seit der Planungsphase bis heute mussten wir teilweise ganze Teams ersetzen. Die Wissenslücken, welche Abgänge verursachen, minim zu halten, war wichtig bei diesem komplexen Bau.
Ganz klar hat das Projekt heute eine Art Leuchtturm-Charakter – und zwar für A+W, aber auch für mich persönlich. Ich freue mich, dass ich als Planer bei einem solchen Grossprojekt dabei sein kann. Denn in der beruflichen Laufbahn eines Planers können solche Grossprojekte in der Regel an einer Hand abgezählt werden. Sowas erleben wir nicht alle Tage.»
Warum ist A+W der perfekte Partner für THE CIRCLE?
Martin: «In der Schweiz gibt es nur ein paar wenige Unternehmen, die für dieses Riesenprojekt überhaupt als Haupt-Planungspartner in Frage kämen. Diese liessen sich wohl an einer Hand abzählen. Wobei aber auch gesagt werden muss: Initial war ja nicht vorgesehen, dass A+W praktisch die kompletten Planungsleistungen übernehmen würde. Verschiedene Planungspartner haben sich im Lauf der Zeit aus dem Projekt zurückgezogen, respektive die Segel gestrichen. Wir von A+W blieben «übrig» und übernahmen immer mehr Leistungen. Aufgrund der Grösse von Amstein + Walthert konnten wir das schlussendlich stemmen. Wir haben grosses Know-how und viele Spezialisten aus verschiedenen Bereichen. Für den TU ist das ein enormer Vorteil: Statt mit diversen Ansprechpersonen aus verschiedenen Unternehmen koordinieren zu müssen, hatte er so weniger Involvierte, weniger Koordinationsaufwand und die technische Koordination wurde zu 100% durch uns ausgeführt.»
Tobias: «Genau, der Vorteil von A+W als Partner ist, dass wir das ganze Spektrum an Leistungen abdecken. Ich würde sagen: Fast alles, was an diesem Gebäude nicht statisch oder Fassade ist, stammt von uns (lacht). Der TU konnte sich etwas zurücklehnen: Wir von A+W koordinierten intern und stellten sicher, dass die technischen Schnittstellen sauber aufeinander abgestimmt waren und die Lösungen standardisiert umgesetzt wurden – und dies, obwohl die Beteiligten seitens A+W ja auch räumlich getrennt waren: Ein paar waren von A+W Frauenfeld, andere von A+W Zürich. Da mussten wir uns natürlich regelmässig absprechen, aber konnten auch wertvolle Synergien nutzen.»
Adrian: «Ich stimme Martin und Tobias zu, was die Grösse und das breite Spektrum von A+W betrifft. Zusätzlich denke ich, dass Amstein + Walthert auch darum als Partner in Frage kam, weil wir Spezialthemen wie etwa Gebäudesimulationen durchführen können. Um die Werte zu erreichen, die das Label LEED vorgibt, haben wir vorgängig das Energieverhalten des Gebäudes simuliert. Nur so konnten wir sicherstellen, dass THE CIRCLE – der nota bene ja ein Gebilde aus mehreren Gebäuden und entsprechend komplex ist – die Vorgaben des Energie-Labels erfüllt.»
Das Interview wurde im September 2020 durchgeführt.
Im Interview:
Martin Berweger
Nach 10-jähriger Tätigkeit bei Elektrowatt Engineering wechselte der heutige Bereichsleiter Elektroengineering 1999 zu Amstein + Walthert. 2014 wurde Martin vom CEO Christian Appert angefragt, als Gesamtprojektleiter im Projekt THE CIRCLE mitzuwirken.
Tobias Fäh
Der Niederlassungsleiter von A+W Frauenfeld arbeitet seit 2016 als Projektleiter des Gebäudekomplexes H13 (v.a. Universitätsspital Zürich) im Projekt THE CIRCLE. Bei A+W ist der Ostschweizer schon seit 2007 tätig: Er absolvierte im Unternehmen eine Zusatzlehre als Heizungsplaner und leitet seit Mai 2020 die A+W-Niederlassung in Frauenfeld.
Adrian Glauser
Adrian stiess 2016 zu A+W Frauenfeld – und arbeitet seither praktisch ausschliesslich am Grossprojekt THE CIRCLE. Er leitete das Planerteam von A+W Frauenfeld, war für die Koordination mit dem Universitätsspital Zürich zuständig (Teilprojekt H13.2) und sorgte dafür, dass die Pläne in der Ausführungsphase korrekt umgesetzt wurden.
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