Dass die Digitalisierung unaufhaltsam fortschreitet und in (fast) alle Lebensbereiche vordringt, ist bekannt. Das erfordert, dass wir uns anpassen und dass wir umdenken. So auch in der Gebäudetechnik und Gebäudeautomation, wo es gilt, neue Technologien wie das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) zu integrieren. Langfristig können dadurch nicht nur Betriebskosten optimiert werden.
Um Vertreterinnen und Vertreter der Gebäudetechnikbranche für dieses Thema zu sensibilisieren, führte Amstein + Walthert am 28. Mai 2019 in Chur einen Kundenanlass zum Thema IoT in der Gebäudetechnik durch. CEO Christian Appert erläuterte anhand des Pilotprojektes «Andreasturm», wie die Technologie bereits heute integriert werden kann und wo das Potenzial für künftige Projekte liegt.
Pilotprojekt Andreasturm: Vergleich von alten und neuen Messmethoden
Im Dezember 2018 bezog Amstein + Walthert Zürich seinen neuen Hauptsitz im Andreasturm direkt am Bahnhof Oerlikon. Dieses umfangreiche Projekt wurde von A+W nicht nur selbst geplant, sondern auch real umgesetzt. Die starke Beteiligung am eigenen Standortprojekt eröffnete die Chance, Massnahmen bezüglich IoT in der Gebäudetechnik direkt anzuwenden, um darauf basierend Potenziale für weitere Entwicklungen und Kundenobjekte abzuleiten. Beim Pilotprojekt Andreasturm wurden phasenweise IoT-Geräte in verschiedenen Räumen platziert, um damit ökonomisch und ökologisch nachhaltige Lösungen für die Zukunft auszuarbeiten. Im Fokus dabei stand das Zusammenbringen von klassischen Informationen (physikalische Verkabelung) aus den einzelnen Räumen und von Informationen, die von IoT-Sensoren überwacht werden. Daraus wurde ermittelt, wie auf eben diese Räume Einfluss genommen werden kann, zum Beispiel was die Lüftung oder das Klima angeht.
Vorteile bei der Implementierung von IoT-Sensoren
Das Internet der Dinge ermöglicht in der Gebäudetechnik also vielseitige Optimierungen. Nicht nur gelingt es, einfach Daten zu sammeln und diese mittels Dashboard digital auszuwerten und anzuzeigen, sondern mit IoT kann direkt – also in real time quasi – Einfluss auf einen Raum genommen werden. Das heisst, die Raumtemperatur oder die -lüftung kann automatisch reguliert werden, um für jede Situation, auch wenn sie sich kurzfristig ändert, optimale Raumbedingungen zu schaffen. Die Daten, die im Sensor hinterlegt sind, können durch einen QR-Code herausgelesen werden, die Werte aufgezeichnet und so für den Betrieb eines einzelnen Raumes und für die Betriebsoptimierung genutzt werden. Insbesondere in der Raumautomation sieht Christian Appert weiterhin grosses Potenzial.
Ausblick: Gebäudeautomation Zuhause mit Google Nest
Mittelfristig werden IoT-Technologien aber nicht nur in grosse Geschäftsgebäude oder Industriebauten einziehen, sondern mehr und mehr auch in Privatwohnungen. Christian Appert verdeutlichte dies anhand von «Google Nest», das Einrichtungs- oder Infrastrukturgegenstände in der Wohnung im Sinne des Smart Homes intelligent miteinander vernetzt. Nest-Produkte lassen sich übers Smartphone steuern und nutzen Sensoren und Algorithmen, um mehr über die Nutzer zu erfahren. Einfache Produkte können umfangreiche Funktionen übernehmen, sodass Lampen zu Alarmanlagen werden, die im Fall eines Einbruchs oder bei Rauch die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses bzw. der Wohnung (rechtzeitig) warnen.
Genauso wie die spannenden Entwicklungen beim Internet of Things wird uns aber wohl auch das Thema Datenschutz weiterbeschäftigen. Denn je mehr Geräte unsere Daten sammeln und auswerten, desto transparenter werden wir … Die Entwicklungen bleiben also spannend und umso wichtiger ist es – insbesondere für Unternehmen – dabei zu bleiben und sich solchen und weiteren Herausforderungen zu stellen.
Du begeisterst dich ebenfalls für IoT und für dessen Einsatzmöglichkeiten in der Gebäudetechnik? Du möchtest dein bereits erworbenes Wissen anwenden oder weiter ausbauen? Bewirb dich bei uns, um bei innovativen Projekten mitzuwirken.