Zum Brandschutz kommt man eigentlich nur über Umwege. Denn eine direkte Erstausbildung im Brandschutz gibt es in der Schweiz nicht. Entsprechend vielfältig sind die beruflichen Hintergründe der A+W-Mitarbeitenden des Teams Brandschutz. Zwei von ihnen erzählen, wie sie Brandschützer wurden: Stephan Diethelm, Teamleiter Brandschutz, und Leeroy Bytyqi, Projektleiter Brandschutz.
Ausbildung – viele Wege führen zum Brandschutz
Stephan und Leeroy arbeiten beide im Bereich Brandschutz bei A+W. Leeroy ist seit 2013 beim Unternehmen, Stephan seit 2011. Sie arbeiten eng zusammen, tauschen sich oft aus und ihre Projekte gehen nicht selten Hand in Hand – obwohl ihre Ausbildungswege nicht unterschiedlicher sein könnten. Leeroy absolvierte eine Lehre als Metallbaukonstrukteur und war mehr oder weniger direkt nach der Lehre im Bereich Brandschutz tätig: Zuerst noch im Ausbildungsbetrieb angestellt, wechselte er anschliessend zum damaligen Projektbeteiligten A+W. Bei Amstein + Walthert durchlief er in den letzten Jahren die klassische Karriere, d.h. vom Junior-Projektleiter zum Projektleiter.
Stephan hingegen kommt ursprünglich «aus dem hölzigen Bereich». Er absolvierte eine Lehre als Zimmermann und bildete sich dann zum Vorarbeiter, Polier und schliesslich Projektleiter aus. Nach 20 Jahren hatte er aber genug von der Wetterabhängigkeit und dem Preisdruck, welche die Arbeit in der Holzbaubranche mit sich brachte. Er suchte nach einer neuen Herausforderung – und fand sie bei Amstein + Walthert. Heute ist der Quereinsteiger Brandschutzexperte und Teamleiter im Bereich Brandschutz. Wobei: So «quer» lag der gelernte Zimmermann bei A+W auch wieder nicht: Schon im Holzbau kam er mehrfach mit Brandschutzthemen in Kontakt und konnte sich erstes Wissen in diesem Bereich aneignen.
Das Geheimrezept für ein erfolgreiches Brandschutz-Team? Diversität!
«Als Teamleiter Brandschutz achten wir darauf, dass wir im Team verschiedene Bereiche abdecken können. Bei uns arbeiten Architekten, Metallbauer, Elektrofachplaner, Bauleiter, Lüftungsfachplaner und Holzbauer. Hauptsache, die Mitarbeitenden kommen aus der Baubranche, kennen und verstehen diese», betont Stephan. Die VKF-Normen habe man schnell einmal durchgelesen – aber zu wissen, wie die Vorschriften auf der Baustelle konkret umgesetzt werden können, brauche praktisches Wissen und Erfahrung. «Dadurch, dass wir im Team Leute aus verschiedenen Bereichen haben, können wir uns perfekt ergänzen. Bei Details in Sachen Holzbau wenden wir uns an Stephan, wenn es um Brandschutztüren geht, weiss ich Bescheid», fügt Leeroy hinzu. Diese Diversität im Team ist im Brandschutz besonders wichtig, denn dieser Bereich muss alle Gewerke des Baus abdecken. Eine grosse Herausforderung – die letztendlich die Arbeit als Brandschutzexperte aber auch interessant mache, sind sich die beiden Brandschützer Leeroy und Stephan einig.
Neue Richtlinien, neue Chancen für Brandschützer
Seit 2015 gelten im Brandschutz neue Qualitätssicherungsrichtlinien. Die VKF (Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen) legte die Qualitätssicherungsstufen (QSS) 1-4 fest. Dabei wurde beschlossen, dass ab 2020 bei QSS 2 ein Abschluss als Brandschutzfachmann und bei QSS 3&4 als Brandschutzexperte vonnöten ist. Die Folge: Wer diese Fachausbildung vorweisen kann, wird mit Auftragsanfragen überhäuft. So auch A+W. Leeroy, Stephan und ihre Teamkollegen müssen regelmässig spannende Aufträge ablehnen – weil ihnen schlicht die Kapazität dafür fehlt. Brandschützer sind also gesuchte Fachleute.
Wie aber konkret vorgehen, wenn man zum Experten in Sachen Brandschutz werden möchte? Teamleiter Stephan weiss: Interessenten können die Ausbildung zum Brandschutzfachmann oder -experten direkt bei der VKF absolvieren. Alternativ wäre ein Studiengang zum Brandschutzingenieur (z.B. Master of Advanced Studies ETH Fire Safety Engineering) oder ein Studiengang in Deutschland möglich. Stephan setzt jedoch lieber auf Mitarbeitende, die den «klassischen» Ausbildungsweg – d.h. Lehrabschluss allenfalls Fachhochschule und mit VKF-Weiterbildung – absolviert haben. Denn den Studienabgängern aus Deutschland fehlt in der Regel der konkrete Bezug zu den Schweizer Vorschriften und zur Praxis auf der Baustelle. Mit dem entsprechenden Engagement lässt sich das natürlich nachholen, benötige aber halt zwei bis drei Jahre Zeit.
Im zweiten Teil des Interviews erfährst du unter anderem, was einen guten Brandschützer ausmacht und welche Tipps Leeroy und Stephan angehenden Brandschützern mit auf den Weg geben.
Möchtest auch du in einem diversen Team arbeiten und deine breitgefächerten Fähigkeiten unter Beweis stellen? Dann bewirb dich bei uns! Wir freuen uns auf dich.