25 Jahre lang hat Robert Schneider bei A+W den Bereich Facility Management Consulting geleitet. Nun geht er in Pension. Ein Gespräch mit dem Elektroingenieur über FM bei A+W, Entschleunigung bei der Arbeit und warum er sich als Kind der Digitalisierung sieht.
Die Karriere eines Facility Managers bei A+W
1996 setzte Robert Schneider seinen Fuss in das A+W-Gebäude. Jahrelang war der Winterthurer im Bereich Facility Management Consulting tätig: Er baute den Bereich FM auf und erweiterte damit das Dienstleistungsangebot von A+W in die Nutzungsphase. Mitunter war Robert Teil der Geschäftsleitung, leitete das Consulting und war auch im Verwaltungsrat von A+W. Das Engagement des Elektroingenieurs im Bereich FM reicht aber auch über den A+W-Teller hinaus: Mit Gleichgesinnten gründete er den Berufsverband IFMA Schweiz (International Facility Management Association) und prägte so das Facility Management in der Schweiz wesentlich mit.
«Ich wollte mein Wissen – und nicht einfach Hardware – verkaufen. Darum habe ich mich 1996 als Bereichsleiter FM bei A+W beworben.»
Dank Knowhow im Facility Management sollten die Gebäude nicht nur geplant, sondern anschliessend auch effizient bewirtschaftet werden können. Indem A+W einen FM-Bereich aufbaute, erweiterte das Unternehmen seine Tätigkeit im Lebenszyklus der Gebäude. Abgesehen von Roberts Funktion als FM-Consultant, kümmerte er sich A+W-intern um das Facility Management – also beispielsweise, dass stets ausreichend Arbeitsflächen für alle Mitarbeitenden vorhanden waren. Denn A+W ist über all die Jahre stark gewachsen. Entsprechend musste die Bürofläche mitwachsen. Das Resultat: der Andreasturm, wie er heute steht. Der Andreasturm sei darum ein Sinnbild des steten Wachstums von A+W, so Robert, der in diesem Projekt den Lead im Bereich FM übernahm. Massgebend beteiligt war er während seiner Karriere auch bei anderen internen Projekten, wie etwa dem Aufbau des Wissensmanagements mit dem ersten Intranet, dem Aufbau von SAP, dem Key Account Management, der A+W University und vielem mehr. Wer mit Robert über seine Zeit bei A+W spricht merkt schnell, dass er im Unternehmen Einiges bewegen konnte. Er sei manchmal auch kritisch gewesen, gibt er zu – dies aber immer, um die Firma konstruktiv weiterzubringen.
Und das hat er: A+W ist heute ein renommiertes und modernes Unternehmen, das hohen technischen und digitalen Ansprüchen gerecht wird. Das sei früher natürlich noch anders gewesen, die Digitalisierung noch in weiter Ferne. Robert erzählt: «Als ich bei A+W startete, gabs im Unternehmen nur einen einzigen Internetanschluss. Dieser Computer stand irgendwo in der Ecke und wurde bei Bedarf genutzt. Das ist heute kaum noch vorstellbar!» (lacht)
Die Digitalisierung hautnah miterlebt
«Ich sehe mich als Kind der Digitalisierung – wobei die Digitalisierung für mich nicht erst im 21. Jahrhundert anfängt», sagt Robert. Er müsse immer ein bisschen schmunzeln, wenn er höre oder lese, dass die Digitalisierung jetzt in vollem Gange sei. Denn Robert weiss: Die Digitalisierung begann schon in den 70ern. Und er war hautnah dabei. An der ETH wählte er die Vertiefung «Digitale Rechner und digitale Netzwerke». 1975 schrieb er mit dem ersten Mikroprozessor Intel 4004 hello world auf einen Röhrenbildschirm. Ende 70er Jahr beschaffte er sich den ersten käuflichen Apple-Computer. Als Diplomarbeit baute Robert ein Farbgrafikterminal. Ab 1980 baute er Computer und entwickelte Software. Die Liste liesse sich beliebig ergänzen.
Er sieht viel Gutes in der Digitalisierung: Repetitive Arbeiten fallen weg, Automatisierungen beschleunigen die Prozesse, Kommunikation funktioniert ortsunabhängig, das Wissen ist überall abrufbar. Und doch habe die Digitalisierung unseren Arbeitsalltag nicht entlastet. Dank der Digitalisierung arbeiten wir effizienter – und müssen darum aber auch schneller arbeiten. «Früher habe ich dem Kunden etwas per Post verschickt und hatte dann zwei oder drei Tage «Verschnaufpause», bis ich von ihm eine Antwort erhielt. Heute sende ich eine E-Mail und habe innerhalb von Stunden eine Antwort, die neue Pendenzen beinhaltet», sagt Robert. Er wünsche sich manchmal etwas Entschleunigung im Leben und ist überzeugt, dass dadurch Freiräume geschaffen würden, das eigene Wirken zu überdenken.
Und heute?
Rückblickend ist er vor allem stolz, dass er in seiner beruflichen Karriere viele junge Berufsleute begleiten und sie im Bereich FM weiterentwickeln konnte. Nicht selten haben ihm diese das Feedback gegeben, dass er zwar fordernd gewesen sei, sie dabei aber extrem viel gelernt hätten. Sie sagten mir: «Wer durch die Schule Schneider gegangen ist, hat «seinen FM-Rucksack gepackt» und gute Chancen am Arbeitsmarkt». Dieses Kompliment freut Robert heute noch.
Heute – rund 25 Jahre später – packt Robert höchstens seinen eigenen Rucksack. Und zwar nicht mit Laptop, Headset und Ladekabel, sondern mit Wanderschuhen, Drohne und Fotoapparat.
Wir danken Robert Schneider für seinen unermüdlichen Einsatz bei A+W und wünschen ihm von Herzen alles Gute für die Pension.