Nach mehreren Jahren der Planungs- und Bauzeit konnte die neue Brunnenstube der Lorenzquelle am Freitag eröffnet werden. Die fast 100jährige Thermalwasser-Quellfassung wurde in den letzten Jahren grundliegend saniert, alle Rohrleitungen ausgetauscht und die Anlage auf den neusten Stand der Technik gebracht.
Ein kleiner Schritt für die Verantwortlichen - aber ein grosser für die Energiestadt Leukerbad
Roberto Schmidt, der amtierende Regierungsratspräsident, hat zusammen mit Christian Grichting, Präsident der Gemeinde Leukerbad und dem Vertreter der Schnyder Ingenieure, Max Bumann, das Band durchgeschnitten und die Anlage in feierlichem Rahmen eröffnet. Die Schnyder Ingenieure VS in Gampel, ein Unternehmen der Amstein + Walthert Gruppe, waren bei diesem Leuchtturmprojekt neben der Erstellung des Konzepts mit der Verfahrenstechnik und der Prozessautomation beauftragt. Schlussendlich war im Rahmen der Neukonzipierung und Realisierung der Anlage Schnyder Ingenieure mit den Projektleitern Ruben Rieder und Christoph Ritz für die Gesamtprojektleitung zuständig.
Operation am offenen Herzen
Die Arbeiten mitten auf dem Dorfplatz waren sehr anspruchsvoll. Aus der Lorenzquelle, die bedeutendste der Thermalwasserquellen in Leukerbad, fliessen in der Sekunde 15 Liter Thermalwasser. Es musste gewährleistet werden, dass das Heilwasser während der gesamten Bauzeit ohne Einschränkungen fliessen und genutzt werden konnte. Insbesondere auf die Sicherstellung der Druckverhältnisse musste geachtet werden, um ein Versiegen der Quelle zu verhindern. Das Wasser kommt mit einer Temperatur von 51 Grad aus der Erde und fliesst durch das Wasserschloss. Zur Qualitätsverbesserung wird es gefiltert und entgast und anschliessend nach verschiedenen Messungen dann an die Abnehmer wie Bäder und Hotels ausgeliefert.
d wie dekarbonisiert: CO2 neutrale Energieproduktion
Oberste Priorität hat auch zukünftig die Nutzung der St. Lorenzquelle als Heilwasser, aber das energetische Potenzial soll auch darüber hinaus genutzt werden. Dies ist auch ein grosses Anliegen des Gemeindepräsidenten Christian Grichting in Zeiten des Klimawandels und des Energiesparens.
Das Abwasser aus den Bädern ist noch warm genug, um im nächsten Schritt Gebäude zu beheizen. Die Energie-Spezialisten bei Amstein + Walthert und den Schnyder Ingenieuren haben aber noch weitere Ideen. Die verbleibende Wärme könnte im Flussbecken zum Beispiel die Prozesse einer Abwasser-Reinigungsanlage unterstützen. Schlussendlich wird das vollständig genutzte thermale Abwasser in das Bachbett der Dala geleitet, wo es in der Talebene zur Produktion elektrischer Energie aus Wasserkraft genutzt wird.
d wie dezentral: Nutzung der erneuerbaren Energie im Thermalwasser
1. für Heilzwecke
2. zum Heizen von Gebäuden
3. zur Erzeugung elektrischer Energie durch Turbinierung
Die neue Brunnenstube in Leukerbad ist ein innovatives Vorzeigeprojekt, exemplarisch für die Ausrichtung und das Engagement von Amstein + Walthert für eine nachhaltige Energiezukunft.
Bericht, Interviews auf Radio 9 (ab Min. 1:14)