Olivier Jossen, Fachplaner Lüftung bei Amstein + Walthert Zürich, ist Spezialist auf den Gebieten Luftaufbereitung und Konstruktion. Allerdings liegt ihm auch das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen am Herzen: Sein Turm aus Einwegkaffeebechern soll zum Nachdenken anregen.
Hallo Olivier, du arbeitest seit 2 Jahren bei A+W Zürich im Bereich von Rolf Mielebacher als Fachplaner Lüftung. Was ist dein Spezialgebiet?
Da ich mehrere Jahre bei zwei namhaften Monobloc-Herstellern gearbeitet habe, konnte ich auf dem Gebiet der Luftaufbereitung und Konstruktion meine Erfahrungen sammeln. Dieses Wissen gebe ich in unserem Lüftungsteam bei Amstein + Walthert gerne weiter.
Ich bin ein Querdenker und schätze die Zusammenarbeit als Fachbauleiter mit den Installateuren direkt vor Ort, wo immer wieder individuelle Lösungen für unvorhersehbare Probleme benötigt werden.
Welches waren die spannendsten Projekte, die du bei A+W bearbeiten konntest?
Sicherlich das Vorprojekt zur Überbauung Hardturm sowie die Realisierung des Andreasturms , in den wir bald einziehen dürfen.
Die Herausforderungen für die Planer und Montagegruppen in der Abschlussphase waren enorm. Auf unvorhersehbare Verzögerungen mussten alle flexibel reagieren – dies war ausschlaggebend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Es fasziniert mich immer wieder, wenn man gegen den Schluss sieht, was alles geleistet wurde.
Apropos Turm: Du hast einen Turm aus Einwegkaffeebechern geplant und gebaut. Wie kam es dazu?
Täglich werden bei A+W Zürich ca. 400 Einwegkaffeebecher verbraucht. Die Menge und der dadurch entstehende Abfall haben mich zum Nachdenken gebracht.
Da ich privat immer wieder kleine Kunstprojekte realisiere und mir das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig ist, wollte ich diese Menge und den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen visualisieren. Mit meiner Idee bin ich zum Nachhaltigkeitsteam, das sofort davon begeistert war. Um den Verbrauch realitätsgetreu abzubilden, war von Anfang an klar, gebrauchte Einwegkaffeebecher zu verwenden. In Zusammenarbeit mit dem AWLino-Team habe ich diese gesammelt, besten Dank dafür. In meiner Freizeit habe ich dann die Umsetzung in Angriff genommen. Entstanden ist ein Turm aus 408 Bechern mit einem Durchmesser von 90 cm, einer Höhe von 1.65 m und mit über 1000 Verbindungen aus Leim.
Gab es Analogien zu deinem Arbeitsalltag?
(lacht) oh ja! Ich musste mich mit Fragen zu Materialien, Statik, Ablauf und Transport auseinandersetzen. Wie bei einem Projekt muss man sich einen Plan erarbeiten, der dann – wie so oft – wieder geändert werden muss.
Was ist deine Message?
Der Turm soll zum Nachdenken anregen. Mein Projekt zum Thema Nachhaltigkeit soll das Abfallproblem offenbaren und in der heutigen Wegwerfgesellschaft ein Bewusstsein für eine nachhaltige Zukunft schaffen.
Traut euch anzusprechen, was euch beschäftigt. Es gibt immer einen Weg – bei A+W oder auch privat – etwas zu bewegen!