Vor rund sechs Jahren hat Felix Schödler bei A+W als Fachplaner Heizung angefangen. Heute ist er Teamleiter Heizung/Kälte. Im Interview redet der 27-Jährige über seinen beruflichen Werdegang bei A+W und warum er ab und zu einen Heli auf seiner Baustelle hat.
Felix, du bist heute Teamleiter Heizung/Kälte bei A+W. Wie verlief dein beruflicher Werdegang?
Ich habe bei einem ausführenden Betrieb die Lehre als Gebäudetechnikplaner gemacht. Als ich danach in Erwägung zog, die Technikerschule HF zu absolvieren, wechselte ich zu A+W. Dies war ein guter Schachzug, denn A+W ist eine grosse Firma und deckt entsprechend Projekte in vielen verschiedenen Bereichen ab. Kaum bei A+W gestartet, ging es schnell: Zuerst war ich Fachplaner Heizung, dann Junior Projektleiter, Projektleiter, und seit 2019 bin ich Teamleiter Heizung/Kälte. Parallel zur Funktion als Teamleiter bin ich zudem als Spartenverantwortlicher für die Ausbildung unserer Lernenden zuständig.
Was hast du an deiner Ausbildung besonders geschätzt?
Ganz klar die Verbindung von Theorie und Praxis. In der Technikerschule eignete ich mir die theoretischen Grundlagen an – bei A+W, wo ich damals in reduziertem Pensum arbeitete, konnte ich das Gelernte in die Praxis umsetzen. Abgesehen vom konkreten Fachwissen habe ich in der Ausbildung gelernt, wie man strukturiert arbeitet, die Zeit richtig einteilt und auch bei Grossprojekten den Überblick nicht verliert. Das hilft mir auch heute noch bei meiner täglichen Arbeit als Teamleiter Heizung/Kälte. Natürlich haben wir in der Technikerschule auch Dinge gelernt, die ich bisher noch nie anwenden konnte. Trotzdem bin ich froh darum, denn so habe ich ein breites Fachwissen – und bin für alle Fälle gewappnet.
Gibt es noch andere Karrierewege, die jemand wählen könnte, um Heizungsplaner oder Projektleiter Heizung/Kälte zu werden?
Mein Karriereweg war klassisch: Lehre, Weiterbildung, Berufseinstieg. Eine andere Möglichkeit wäre das Studium an der Hochschule in Luzern gewesen. Wer sich für diesen Weg entscheidet, muss das Arbeitspensum dann aber wohl auf 60% reduzieren, um die Ausbildung berufsbegleitend zu absolvieren. Ich hingegen hatte «nur» freitags und samstags Schule und konnte entsprechend 80% arbeiten. Auch inhaltlich ist die Technikerschule und das Bachelorstudium nicht genau gleich: Wer die Technikerschule HF besucht, wird eher spezifisch ausgebildet, während das Studium an der Hochschule breiter ausgelegt ist. Derweil gibt es auch andere Wege, wie zum Beispiel ein Studium im Bereich Energie und Umwelttechnik. Auch bei uns sind vermehrt Abgänger dieser Studienrichtungen anzutreffen.
Welche deiner Eigenschaften und Fähigkeiten kommen dir bei deiner täglichen Arbeit zugute?
Ich denke da an meine strukturierte Arbeitsweise. Das ist eine notwendige Voraussetzung für meine Funktion als Teamleiter. Ich vergleiche meine Tätigkeit gerne mit einem Koch, der das Mise en Place macht: zuerst muss alles schön vorbereitet werden. Erst dann kann ich schrittweise die einzelnen Tasks abarbeiten. Weiter bin ich jeden Morgen motiviert, etwas Gutes zu bewirken. Am Abend halte ich Rückschau und freue mich, wenn mir ein Bericht, ein Schema oder Ähnliches besonders gut gelungen ist. Um konkret meine Tätigkeit als Teamleiter zufriedenstellend ausführen zu können, ist aber in erster Linie das Fachwissen zentral. Ohne grosses Know-How geht gar nichts. Und ohne Sozialkompetenz auch nicht. Diesen Soft Skill konnte ich mir im Verlauf der Zeit aneignen. Immerhin habe ich in meiner Karriere schon einige Führungspersonen erlebt – so kann ich von jedem das Beste «rauspicken» und für mich übernehmen.
Warum ist Amstein + Walthert ein guter Arbeitgeber für dich als Teamleiter Heizung/Kälte?
Dadurch, dass wir bei A+W grosse und interdisziplinäre Projekte haben, komme ich ständig in Kontakt mit anderen Abteilungen. Gerade als Gesamtprojektleiter rutscht man da nicht selten in neue Thematiken – und neue Herausforderungen. Ist mir dabei einmal etwas unklar, kann ich das nötige Wissen inhouse in der entsprechenden Abteilung einholen. So lerne ich auch immer mehr über andere Bereiche von A+W und kann mir entsprechend ein breites Fachwissen aneignen. Weiter schätze ich sehr an Amstein + Walthert, dass wir Mitarbeitenden früh und viel Verantwortung übernehmen und sehr flexibel arbeiten können. Wenn ich ausnahmsweise an einem anderen Tag Schule hatte, war es nie ein Problem, die Tage zu tauschen.
Was rätst du jungen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern, die Projektleiter Heizung/Kälte werden möchten?
Die wichtigste Voraussetzung für den Beruf als Projektleiter Heizung/Kälte ist es, lösungsorientiert zu sein. Im Prinzip ist die Ausgangslage unserer Arbeit ja immer eine Frage oder eine Aufgabenstellung. Darauf müssen wir gemeinsam mit dem Kunden eine Antwort oder eine Lösung finden. Abgesehen davon muss natürlich das Grundinteresse für die Materie da sein. Ich denke, Vorgesetzte oder Ausbildner können oder sollten das Interesse der Berufseinsteiger gezielt fördern. Dass Projektleiter Heizung/Kälte in spe stets auf dem Laufenden bleiben müssen, ist klar. Unsere Branche verbunden mit den technologischen Fortschritten, den sich ändernden Normen und Richtlinien sowie gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert sich so schnell – da muss man up to date sein!
Wir waren soeben gemeinsam auf deiner Baustelle, bei dem ein Helikopter im Einsatz war. Worum ging es bei diesem Grossprojekt?
Kurz vor Weihnachten 2019 hat uns ein Kunde aufgrund einer defekten Kältemaschine kontaktiert. Innert kürzester Zeit konnten wir den Bericht ausarbeiten und nach einer Begehung und aufschlussreichen Sitzungen entscheiden, die Erzeugung zu sanieren. Im Rahmen einer Sanierung ist es meist möglich, diverse Optimierungen durchzuführen – das war auch hier der Fall. Künftig wird die Kältemaschine mit angepassten Systemtemperaturen und einem umweltfreundlichen Kältemittel betrieben. Zudem wird der ganze Erzeugerkreis inkl. Speichermanagement mit einer eleganten Regulierung ausgestattet. Die Stromersparnis beläuft sich auf einen zweistelligen Prozentsatz! Die Gebäudelage sowie eine Tiefbaustelle forderten den Einsatz eines Helikopters für den Transport und Abtransport der Gerätschaften. Die ersten beiden Rückkühler mit je 1.5 Tonnen Gewicht flogen im Mai aufs Dach. Der Einsatz war nicht ohne und musste perfekt geplant werden. Nicht zuletzt dank tatkräftiger Unterstützung aller Beteiligten lief aber alles reibungslos ab. Ende Juni gabs eine zweite Runde: Nach Inbetriebnahme der ersten Etappe wurden die übrigen Gerätschaften ersetzt.
Inwiefern ist das Projekt aussergewöhnlich?
Das speziellste am Projekt war eigentlich nicht einmal der Heli-Einsatz (lacht). Vielmehr ist das Projekt erwähnenswert, weil wir die Sanierung während des laufenden Betriebs vornehmen mussten. Die Systemeingriffe und Umbauten fanden statt, während die Anlage weiterhin die EDV-Kühlung und Klimatisierung des Gebäudes aufrechterhalten musste. Auch das Ersetzen der bestehenden Rückkühlaggregate war eine koordinativ anspruchsvolle Aufgabe. Zusätzlich hat uns die Covid-19 Situation die Arbeit erschwert: Es kam zu Lieferengpässen einzelner Komponenten, weswegen wir kurzerhand ein Provisorium planen und in Betrieb setzen mussten. All das hat das Projekt zu einem meiner Highlights gemacht. Trotz – oder gerade wegen – all der Herausforderungen.
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