Eigenkonstruktion
Modell

Michael Staehli und sein selbst gebauter 3D-Drucker

Unser neuer Mitarbeiter Michael Staehli, der in diesem Jahr bei der Amstein + Walthert Basel AG als BIM-Modellierer EMSR begonnen hat, verfolgt sein grosses Interesse am Elektronikbereich auch privat. Seine Diplomarbeit zum Thema «Bohren anhand exportierter Bohrkoordinaten aus Revit-Modell» gab den Anstoss, privat einen 3D-Drucker selber zu bauen. Erfahre in den nächsten Zeilen, wie es dazu kam und auch welche privaten Gadgets er den Drucker herstellen liess.

Michael’s Entscheid für einen eigenen 3D-Drucker

Michael Staehli ist gelernter Elektroplaner und hat im Anschluss die Ausbildung zum Elektrotechniker HF absolviert. In seiner Diplomarbeit ging es darum, einen Bohrroboter der Firma Hilti als Modell zu konstruieren. Dieser sollte so programmiert werden, dass er bestimmte Bohrungen an einem Werkstück vornimmt. Untersucht wurde dabei die Systematik, wie der Datenfluss aus dem Modell zum 3D-Drucker funktioniert und wie sich die Koordinaten verhalten. Also benötigte Michael Stähli einen 3D-Drucker.

 

«3D-Drucker sind heute nicht mehr wegzudenken. So stellen diese neben Kleinteilen auch Medizinal-Produkte wie Implantate oder auch ganze Gebäudeteile her.»

Michael Staehli
BIM-Modellierer EMSR

Es gibt zwar Baupläne für 3D-Drucker, die frei verfügbar sind, aber auch hier benötigt man schon einzelne Teile, die nicht käuflich erworben werden können und deshalb über einen 3D-Drucker selbst hergestellt werden müssen. Der 3D-Drucker von Michael ist hingegen eine komplette Eigenkonstruktion.

 

Elektronik

Sein individueller, technischer Ansatz

Der Eigenbau 3D-Drucker hat ein maximales Bauvolumen von 300 x 300 x 250 mm. Im Wesentlichen besteht er aus 30 x 30 mm Aluminium-Profilen, welche das Gerüst des 3D-Druckers bilden.

In der unteren mit Aluminiumblechen verschlossenen Box befindet sich die Elektronik inklusive der 24 V Spannungsversorgung für Mainboard, Hot-End, Lüfter und Schrittmotoren. Die untere, feingefräste Aluminiumplatte wird über eine 230 V 500 W Heizmatte beheizt, welche über ein Solid State Relais vom Mainboard angesteuert wird. Der Drucker arbeitet im sogenannten FDM-Druckverfahren (Fused Deposition Modeling). Dabei wird ein Kunststoffdraht mit Hilfe eines Direct-Drive Extruders in das Hot-End und schlussendlich durch eine Messing-Düse gedrückt.

Beim Druckkopf befindet sich ein Nivellierungssensor, mit welchem vor jedem Druck die X-Achse parallel zum Druckbett ausgerichtet wird. Die Z-Achse wird über zwei Schrittmotoren und Trapezgewindespindeln mit einer Steigung von 1.5mm pro Umdrehung angetrieben. Der Antrieb der X- und Y-Achse erfolgt über Schrittmotoren und GT2-Zahnriemen.

Die Druckaufträge werden als G-Code Files auf der SD-Karte gespeichert. Über das Display können die Druckaufträge dann gestartet werden.

Neue Gadgets aus dem eigenen 3D-Drucker

Michael Stähli verbringt seine Freizeit gerne beim Mountainbiken, Joggen oder mit Fitness. In der Natur und mit dem Sport kommen viele neue Ideen zusammen. So kam bei der Idee, einen 3D-Drucker zu bauen, schon bald die Frage auf, was er für sich persönlich aus dem 3D-Drucker entstehen lassen könnte. Mittlerweile gibt es einen passenden Getränkeflaschenhalter fürs Bike, für die Küche einen praktischen Schneidebrett-Halter und auch für die Shampoo-Flasche in der Dusche eine angepasste Halterung. Dabei musste er einige Prototypen herstellen.

Michael Staehli

«Ich sehe weitere Einsatzmöglichkeiten für meinen 3D-Drucker, etwa für Lehrwerkstätten oder für Studienzwecke.»

Michael Stähli
BIM-Modellierer EMSR

Das könnte Sie auch interessieren:

Wenn ein A+W-Mitarbeiter zum Erfinder wird
16. Juli 2020 16:00 / Menschen / Innovation

Wenn ein A+W-Mitarbeiter zum Erfinder wird

Bei der Lösungssuche auf dem Gebiet der Vakuumtechnik entwickelte Patrick Hilfinger, Energieingenieur bei A+W, für ein Gebäude der Pharmatechnologie einen mechanischen Schalldämpfer der Marke «Eigenbau». Erste Tests durch A+W konnten zeigen, dass sein Konzept aufgeht: die Abflussgeräusche konnten massiv reduziert und die Hygieneanforderungen eingehalten werden.

Stettbach Mitte mit BIM geplant – von der Theorie zur Praxis
6. September 2022 12:00 / Projekte

Stettbach Mitte mit BIM geplant – von der Theorie zur Praxis

Seit Jahren ist das Building Information Modelling, kurz BIM, in aller Munde. Aber Hand aufs Herz – in wie vielen Projekten wurde die Methode tatsächlich schon angewendet, in welcher Tiefe und in welchen Projektphasen wirklich umgesetzt? Auftraggeberinnen wie die Kantone, Gemeinden oder auch die SBB schreiben den Einsatz von BIM immer mehr vor und so soll er in wenigen Jahren zum Standard werden. Was es dafür braucht und welche Steine noch aus dem Weg geräumt werden müssen, zeigt unsere Erfahrung bei der Planung der Neubauten von Stettbach Mitte in Dübendorf.

BIM4FM – BIM und danach?
4. April 2019 16:00 / Innovation / Projekte

BIM4FM – BIM und danach?

Building Information Modeling (BIM) als Methodik zur Planung und Erstellung von Immobilien setzt sich durch. Neben den grossen Vorteilen in der Bauphase soll der digitale Zwilling der realen Immobilie auch den Facility Manager in der Bewirtschaftung unterstützen. Wir haben die Überführung ins Facility Management am Beispiel unseres neuen Bürogebäudes Andreasturm praktisch umgesetzt.