Wenn ein A+W-Mitarbeiter zum Erfinder wird

Bei der Lösungssuche auf dem Gebiet der Vakuumtechnik entwickelte Patrick Hilfinger, Energieingenieur bei A+W, für ein Gebäude der Pharmatechnologie einen mechanischen Schalldämpfer der Marke «Eigenbau». Erste Tests durch A+W konnten zeigen, dass sein Konzept aufgeht: die Abflussgeräusche konnten massiv reduziert und die Hygieneanforderungen eingehalten werden.

Die Antwort auf Abwassergeräusche? Ein Bauteil aus dem 3D-Drucker

Konkret ging es bei Patrick Hilfingers Anwendungsfall um ein Gebäude der Pharmatechnologie. Dieses Vakuumabwassersystem wird mit 0.4 bar betrieben. Im Bodenablauf in den Räumen sammelt sich das Wasser, bis der Auslösepunkt erreicht wird. Durch die Abwärtsbewegung der Membrane wird die Fläche zum Vakuum frei, sodass das Wasser abgesaugt werden kann. Dabei entsteht allerdings unnötig viel Lärm.

Darum machte sich der Energieingenieur auf Spurensuche. Er tüftelte und testete – und entwickelte schliesslich einen mechanischen Schalldämpfer. Sein Lösungsvorschlag kam an. Und zwar richtig gut: Bei der Auswahl kam Patricks technisches Hilfsmittel in die letzte Runde. Mit dem 3D-Drucker hatte Patrick vorab einige Muster des Schalldämpfers erstellt und im Detail getestet. Durch eine Bodendurchführung des Schalldämpfers, entworfen durch einen Kollegen des Pharmabetriebs, konnte eine Schallreduktion von ca. 28 dB(A) erreicht werden.

Eine Erfindung aus dem Haus A+W: Schallreduktion
Neue Membrane für weniger Lärm

Und die nächste Tüftelei folgte sogleich… Ein Belüftungsrohr mit Wasser beeinträchtigte dessen Funktion massiv. Die Folge? Hoher Aufwand für den Betreiber, um die Funktion wiederherzustellen. Anlässlich eines Workshops konnte Patrick seine Lösung präsentieren und die neue Membrane vorstellen. Mit Erfolg: Nach der theoretischen Lösung setzte sich der Hersteller sogleich an die Umsetzung der präsentierten Membran – und ein halbes Jahr später wurden diese bereits ausgeliefert. Aktuell befindet sich die Membran im Dauertest und läuft bisher ohne Probleme. Geplant ist, die Membran nun in allen Abläufen des Gebäudes einzusetzen.

Patrick Hilfinger – Werdegang des erfinderischen Energieingenieurs

Nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker hat Patrick den Bachelor of Engineering in Versorgungs- und Umwelttechnik erfolgreich abgeschlossen. Daraufhin hängte er das Studium zum Master of Engineering im Fachbereich Energiesysteme und Energiemanagement an, das er 2018 beendete. Kurz darauf – im Mai 2018 – startete Patrick seine Karriere bei Amstein + Walthert Basel AG.

Eines seiner ersten Projekte bei A+W war bei einem der führenden Pharmakonzerne in Basel. Nach einer kurzen Einführungsphase fand Patrick schon bald seinen festen Platz im Projektteam vor Ort und begleitete die Bauphase als Fachbauleiter für den Bereich Energie, Medien und Sanitär. Und das bis heute.

Natürlich arbeitet Patrick nicht nur in diesem Projekt. Der Energieingenieur ist noch in zwei weitere Projekte involviert. Diese sind ganz anders – und doch gleich: Auch dort sind die Themen Akustik sowie Akustik-Testmessungen ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. An seinem Job und generell an A+W schätze er besonders, dass das Unternehmen eine grosse Ansammlung an Wissen biete – gepaart mit dem Willen, dieses auch weiterzugeben. Aber nicht nur das interne Wissensmanagement sei bemerkenswert, sondern auch der grosse Freiraum für Kreativität, den ihm A+W gibt. Und dass sich dieser Freiraum ausbezahlt, hat Patrick mit seiner Erfindung ja bestens bewiesen.

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