Die Energieversorgungsunternehmen (EVU) spielen eine zentrale Rolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Umso wichtiger ist es, dass auch sie ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft identifizieren und messen, um zielgerichtete Massnahmen abzuleiten. Dieser Ansicht sind auch die Gemeindewerke Pfäffikon ZH. Deshalb haben wir gemeinsam einen Nachhaltigkeitsbericht erarbeitet.
Ein erster Nachhaltigkeitsbericht zur Standortbestimmung
Wo stehen wir mit unseren Aktivitäten bezüglich unserer Umweltauswirkungen – auch im Vergleich mit anderen EVU? Welche Fortschritte wurden in den letzten Jahren bereits erzielt? Wo sind weitere Massnahmen sinnvoll? Diese Fragen bewogen die Gemeindewerke Pfäffikon ZH (GWP) dazu, im Rahmen eines Pilotprojekts zusammen mit Amstein + Walthert einen Nachhaltigkeitsbericht zu erarbeiten.
Bei der Erarbeitung der relevanten Themen und Indikatoren haben wir uns an die international anerkannten Standards der Global Reporting Initiative (GRI) angelehnt. Praktisch alle Daten, die ausgewertet wurden, waren im Unternehmenssystem der GWP vorhanden. Einzig für die Informationen zur Pendlermobilität war eine zusätzliche Umfrage bei den Mitarbeitenden erforderlich. So konnte mit relativ kleinem Aufwand seitens GWP der interne Datenfundus nutzbar gemacht werden, um die Aktivitäten und Entwicklungen der GWP unter dem «neuen» Blickwinkel der Nachhaltigkeit auszuleuchten.
«Wir sind uns unserer Verantwortung als Gemeindewerk gegenüber der Gesellschaft bewusst und wissen, dass wir einen wichtigen Beitrag an eine nachhaltige Energiezukunft leisten. Wir arbeiten seit Jahren daran eine attraktive, innovative und nachhaltige Ver- und Entsorgungszukunft zu gestalten.»
Neue Erkenntnisse aus verfügbaren Datenbeständen
Die GWP sind mit gut 20 Mitarbeitenden ein kleines Unternehmen. Dennoch haben sie verschiedenste Massnahmen in den Bereichen Gesellschaft und Wirtschaft vorzuweisen. Die Arbeitssicherheit ist integraler Bestandteil des Führungssystems. Mit Früchtekörben und Fitnessabos engagieren sie sich auch präventiv für die Gesundheit der Mitarbeitenden. Entsprechend gingen die Ausfalltage infolge Unfälle und Krankheit in den letzten vier Jahren stetig zurück. Aktuell nehmen die GWP an einer Lohngleichheitsanalyse teil und planen, die Charta der Lohngleichheit in staatsnahen Betrieben zu unterzeichnen. Seit 2020 verfügen sie über Richtlinien zur Förderung und Unterstützung von Vereinen in der Gemeinde Pfäffikon. Sie engagieren sich in Fachverbänden und erarbeiten aktuell ein Projekt zur Wärmeenergieplanung zusammen mit der ZHAW.
Der Schwerpunkt des Nachhaltigkeitsberichts liegt bei den Auswirkungen auf die Umwelt. Denn neben dem Energie- und Wasserbedarf für den eigenen Betrieb haben die GWP mit der Ausgestaltung des Versorgungsangebots einen grossen Einfluss auf die Umweltwirkungen im Versorgungsgebiet. Die GWP sind nicht nur für die Energieversorgung (Strom, Wärme und Gas), sondern auch für die Wasserversorgung, die Abwasseraufbereitung sowie die Abfallentsorgung zuständig.
Die Betrachtung der Treibhausgasemissionen nach den Einflussbereichen Scope 1, 2 und 3 setzt die Umweltwirkungen der verschiedenen Tätigkeitsbereiche der GWP ins Verhältnis zueinander. Die direkten Emissionen der Firmenflotte machen einen Bruchteil der Emissionen der Wärmeproduktion in den Wärmeverbünden aus. Diese hingegen können mit der Verbesserung des Wärmemixes deutlich gesenkt werden: so reduzierten die GWP die direkten und indirekten Emissionen von Wärmeproduktion und -absatz durch die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien seit 2017 um fast die Hälfte.
Wie geht es weiter?
Neben Massnahmenvorschlägen enthält der Nachhaltigkeitsbericht auch ein einfaches Zielsystem mit Indikatoren, deren jährliche Aufbereitung im Tagesgeschäft machbar ist. Dieses Zielsystem wird von nun an jährlich aktualisiert und in den Geschäftsbericht integriert. Es dient damit sowohl als internes Steuerungselement als auch zur externen Kommunikation.
«Dank des ersten Nachhaltigkeitsberichts wissen wir, wo die GWP bezüglich ihrer Umweltauswirkungen stehen. Wir können nun einerseits weitere Massnahmen in Richtung einer nachhaltigen Zukunft entwickeln und andererseits der Öffentlichkeit unsere Auswirkungen und Ziele aufzeigen.»
Und wie erreichen Sie Ihr Netto-Null-Ziel bis 2050?
Vielleicht wollen auch Sie Ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft identifizieren und messen, um zielgerichtete Massnahmen abzuleiten? Wir beraten und unterstützen Sie gerne, auch beim Erarbeiten Ihres Nachhaltigkeitsberichtes.