Sleep-Modus für Immobilien: Sonderbetrieb bei Leerstand oder Teilnutzung von Immobilien

In aussergewöhnlichen Situationen kann eine reduzierte Nutzung von Gebäuden z.B. durch Homeoffice oder Betriebsschliessungen zu Leerstand oder sehr reduziertem Bedarf führen. Diese ausserordentliche Nutzung von Büros, Restaurants, Geschäften, Sportanlagen, Schulen etc. erfordert eine sorgfältige Anpassung der Betriebsweise der Gebäudetechnikanlagen. Die wichtigsten Aspekte hierbei sind Hygiene, Versorgungssicherheit und Energieverbrauch bzw. Betriebskosten.

Sleep-Modus als Herausforderung

Werden für den Fall der Schliessung oder Teilnutzung einer Immobilie keine technischen Vorkehrungen getroffen, können verschiedene Probleme entstehen:

  • Infrastrukturanlagen (Lüftungs-/Klima-/Kälte-/Heizungsanlagen, Warmwasser, Druckluft etc.) laufen weiterhin auf Normalbetrieb und verursachen vermeidbar hohe Betriebskosten
  • Hygienisch heikle Anlagen wie z.B. Warmwasserspeicher können durch den reduzierten Verbrauch zu Brutstätten für Keime werden (abgestandenes Wasser, Legionellenbildung)
  • Beleuchtungssteuerungen und Zeitprogramme laufen weiter wie bisher, obwohl die Gebäude ungenutzt sind
  • Komplettes Ausschalten von Anlagen kann zu Schimmelpilz führen (z.B. in Lüftungs-/Heizungsanlagen)

Professionelle Überführung in den Sleep-Modus

Zunächst sind alle Anlagen zu identifizieren, die sich für einen Sleep-Modus oder reduzierten Betrieb eignen. Dabei ist auf Anlagen zu achten, bei denen aus hygienischen Gründen besondere Anforderungen bestehen.
Weitere Schritte:

  • Erarbeiten geeigneter Massnahmen zur Überführung der Anlagen in den Sleep-Modus
  • Entwickeln individueller Automationskonzepte in den Bereichen Elektro, Beleuchtung und Sicherheit
  • Einhaltung der Hygieneanforderungen auch während des Sleep-Modus 
  • Begleitung und Dokumentation der beschlossenen Massnahmen
  • Einrichten einer Hotline zur Beantwortung spezifischer Fragen

Durch eine konsequente und professionelle Überführung der Anlagen in den Sleep-Modus kann der Energieverbrauch und entsprechend die Betriebskosten reduziert werden.

Amstein + Walthert unterstützt gerne mit einem Team erfahrener Ingenieure im Bereich der Betriebsoptimierung, die sich seit Jahrzehnten mit dem nutzergerechten Betrieb von hochtechnisierten HLKSE-Anlagen beschäftigen.

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