Bei der energetischen Betriebsoptimierung des Bettenhauses im Stadtspital Triemli in Zürich hat das Team von Robert Uetz, Bereichsleiter Energieeffizienz bei Amstein + Walthert, beeindruckende Resultate erzielt. Der Energieverbrauch der Haustechnik für Wärme, Kälte und Elektrizität wurde messbar um 23 % reduziert. In nur 1,5 Jahren hatten sich die Kosten für die Betriebsoptimierung bereits amortisiert. Über die Erfolgsfaktoren in diesem hochkomplexen Projekt und warum sich Betriebsoptimierung auch bei einem Neubau lohnen kann, erzählt uns Projektleiter Benjamin Furmansky im Interview.
Benjamin, das Stadtspital Triemli war gleich einer deiner ersten Kunden bei A+W, stimmt das?
Ja, an meinem ersten oder zweiten Arbeitstag durfte ich direkt in die Energieanalyse vom neuen Bettenhaus im Stadtspital Triemli starten. Das Bettenhaus wurde gemäss Minergie-P-ECO-Standard gebaut und nun ging es darum zu prüfen, ob das Gebäude aus energetischer Sicht diesen Erwartungen entspricht. Für mich besonders spannend, da ich nach meiner Lehre als Gebäudetechnikplaner und anschliessendem Studium an der Hochschule Rapperswil in Erneuerbare Energien und Umwelttechnik gerne mein Fachwissen einbringen wollte. Da war dieses komplexe Projekt im Spitalumfeld genau die konzeptionelle und analytische Herausforderung, die ich bei Amstein + Walthert gesucht hatte. Umso spannender war es auch, dass es nach Abschluss der Energieanalyse mit der Betriebsoptimierung in die zweite Runde ging.
23 % Reduktion beim Energieverbrauch für die Haustechnik. Ein beeindruckendes Resultat - wie war das möglich?
Ein Faktor in diesem Projekt war sicher, dass wir per Fernzugriff auf das Gebäudeleitsystem zugreifen konnten und so die Möglichkeit hatten, die Prozesse im Betrieb genau nachzuvollziehen und zu überprüfen. Wie üblich liegt der Fokus im ersten Schritt auf den «Low hanging fruits» sprich Massnahmen, die schnell umsetzbar sind und direkt eine grosse Wirkung zeigen. Speziell beim Bettenhaus vom Stadtspital Triemli waren aber die vielen Schnittstellen und eng vernetzten Systeme. Zum Beispiel sind die knapp 20 Lüftungsanlagen alle über das KVS-WRG-Verbundsystem miteinander verbunden. Hier müssen die Systeme sowohl individuell als auch als Einheit betrachtet werden. Wie auch bei anderen Projekten war es natürlich auch hier ein grosser Vorteil, bei A+W auf ein grosses Expert*innen Netzwerk in den unterschiedlichsten Gewerken zurückgreifen zu können. Gerade für ein hochkomplexes Projekt wie dieses war das sehr hilfreich. So konnten wir die Prozesse effizient innerhalb kurzer Zeit genau verstehen und die Optimierungspotenziale eruieren. Ein grosser Erfolgsfaktor in diesem Projekt war für mich aber auch die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Betriebes vom Stadtspital Triemli.
«Im Rückblick ist es fast schon bezeichnend, dass ich als erstes Projekt bei A+W in die Energieanalyse beim Bettenhaus eintauchen konnte. Dass wir hier eine langfristige und enge Zusammenarbeit mit weiteren Projektetappen wie der Betriebsoptimierung aufbauen konnten, freut mich besonders.»
Was treibt dich persönlich an und motiviert dich für neue Projekte?
Auch wenn das Thema und die Ziele bei unseren Projekten grundsätzlich die gleichen sind, ist doch keine Betriebsoptimierung wie die andere. Jede Anlage und jeder Kunde ist anders und hat individuelle Anforderungen. Auch wenn wir von unseren Erfahrungswerten aus anderen Projekten profitieren können, empfinde ich es jedes Mal als grosse Chance, mich wieder in eine neue Anlage hineinzudenken und zu verstehen, wie diese funktioniert. Durch den Einsatz von modernsten Messinstrumenten gleicht meine Arbeit manchmal fast der eines Detektivs. Umso mehr freut es mich, wenn wir die vielen Puzzleteile nach und nach zum grossen Bild zusammenfügen und unseren Kunden transparent Massnahmen für eine messbare Reduktion des Energieverbrauchs und somit auch der Kosten vorschlagen können. Der grosse Hebel, mit dem wir hier durch die ermöglichten energetischen Einsparungen bei unseren Kunden zur Dekarbonisierung der Schweiz beitragen können, ist für mich persönlich ebenfalls ein grosser Motivator.
Nun zur «Gretchenfrage»: Macht Betriebsoptimierung wirklich nur im Altbau Sinn?
Neue Gebäude verfügen oft über komplexe und eng vernetzte Systeme in der Gebäudetechnik. Diese werden in der Planung auch optimal auf die Bedürfnisse und Vorgaben der Bauherrschaft ausgelegt. Bei solchen hochtechnologischen Systemen gibt es aber entsprechend viele Schnittstellen von der Planung über den Bau bis zur Übergabe an den Betrieb. Es macht daher absolut Sinn, die Anlage nochmals mit den ursprünglichen Vorgaben – und manchmal auch neuen Anforderungen im laufenden Betrieb – abzugleichen und entsprechend anzupassen.
«Gerade auch im Neubau besteht grosses Potenzial für eine Betriebsoptimierung – hier geht es vor allem darum, den Performance Gap zu minimieren und sicherzustellen, dass die Anlage im Betrieb auch wirklich so läuft, wie sie geplant wurde. Die Betriebsoptimierung ist daher auch eine wichtige Funktionskontrolle.»
In gewisser Weise stellt eine Betriebsoptimierung im Neubau auch eine Art «Investitionsschutz» dar, indem überprüft wird, dass die hochwertigen Systeme wie geplant eingesetzt werden und dafür auch optimal eingestellt sind. Zudem können die betriebseigenen Mitarbeiter*innen in einem solchen Projekt auch immer sehr vom Wissenstransfer durch unsere unabhängige Beratung profitieren. Gerade in diesem Projekt im Stadtspital Triemli ergab sich eine für beide Seiten sehr fruchtbare Zusammenarbeit im Team.
Und welches Optimierungspotenzial steckt in Ihren Anlagen?
Vielleicht wollen auch Sie Ihre Anlagen energetisch analysieren und eruieren, wie Sie Energie und Kosten einsparen können. Dabei beraten und unterstützen unsere Expert*innen aus dem Bereich der energetischen Betriebsoptimierung sehr gerne. Informieren Sie sich, wie Sie Ihren Betrieb optimieren und neben Kosteneinsparungen auch einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten können.