Kleinbruggen – ein 2000-Watt-Areal für Chur

Im April 2020 wurde das erste 2000-Watt-Areal der Südostschweiz «in Entwicklung» zertifiziert. Amstein + Walthert hat das Projekt seit dem städtebaulichen Wettbewerb 2012 begleitet und im Auftrag des Landeigentümers, der Stiftung Priesterseminar St. Luzi, die Zertifizierung betreut.

Das 2000-Watt-Areal Kleinbruggen

Das Areal Kleinbruggen Chur wird auf Land erstellt, das sich im Besitz der Stiftung Priesterseminar St. Luzi befindet. Die Überbauung erfolgt in drei Etappen.

Bereits im Jahr 2010 wurde als Grundlage für den weiterführenden Quartierplan ein Ideenwettbewerb durchgeführt, um die gestalterischen und funktionalen Rahmenbedingungen zu definieren. Die Verfasser des Siegerprojektes (office haratori GmbH und Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH) konnten anschliessend den Quartierplan ausarbeiten. Im Jahr 2016 hat der Stadtrat Chur diesen Quartierplan genehmigt. Drei Jahre später (2019) wurden in der ersten Etappe auf der Grundlage eines Projektwettbewerbs vier Unterbaurechte vergeben.

Die geplanten 13 Gebäude umfassen total knapp 80’000 m2 Energiebezugsfläche, die erste Etappe 19’500 m2. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Wohnnutzung – insbesondere auf der parkartigen Nordwestseite des Areals. Entlang der Rheinfelsstrasse im Südosten hingegen sollen auch Nicht-Wohnnutzungen wie Einkauf, Verwaltung und Restaurants im Erdgeschoss platziert werden.

Im Februar 2020 wurde das Baugesuch für die erste Etappe eingereicht. Baubeginn ist im Sommer 2020 geplant und im Jahr 2022 soll die erste Etappe bezugsbereit sein. Dann wird voraussichtlich auch die zweite Etappe vergeben werden, während die dritte 2026 erfolgen soll. Der Bauabschluss sollte 2028 stattfinden.

Plan des 2000-Watt-Areals Kleinbruggen in Chur

Wofür steht das Zertifikat «2000-Watt-Areal»?

Das Nachhaltigkeitszertifikat «2000-Watt-Areal» zeichnet Siedlungsgebiete aus, die einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen nachweisen können. Konkret muss das Projekt Nachhaltigkeit in der Erstellung der Gebäude, deren Betrieb und Erneuerung sowie die durch den Betrieb verursachte Mobilität nachweisen. Die Auszeichnung wird durch das Bundesamt für Energie (BFE) übergeben. Der Trägerverein Energiestadt stellt die Zertifizierung sicher. Das Zertifikat «2000-Watt-Areal» wird für eine Arealentwicklung erteilt. Sobald das Projekt so weit umgesetzt ist, dass über 50% der Gebäudeflächen neu genutzt werden, kann das Areal ein neues Zertifikat «2000-Watt-Areal im Betrieb» beantragen.

Mit Amstein + Walthert in vier Phasen zum Nachhaltigkeitszertifikat

Amstein + Walthert ist in einer ersten Phase einen für die Zertifizierung kritischen Aspekt angegangen: Die Sicherstellung des möglichst CO2-neutralen Grundversorgungskonzeptes für das Areal. Dies geschah in enger Absprache mit der Stadt und dem städtischen Energieversorger IBC. In einer zweiten Phase hat A+W das Pflichtenheft erarbeitet, die Arealträgerschaft wurde konstituiert und geeignete Organisationsformen geprüft. In einer dritten Phase und auf Grundlage der Energieversorgung aus Phase eins wurde die Erstzertifizierung auf der Basis des Richtprojekts vorbereitet und durchgeführt. Nebst planerischen Aspekten, quantitativen Berechnungen und qualitativen Bewertungen sind die Teilnahme am Audit, die Erstellung des Antrages sowie die Dokumentation zentrale Elemente des Zertifizierungsprozesses. In einer vierten Phase stehen die Rezertifizierungen in Zwei-Jahres-Schritten an.

Daten und Fakten zum 2000-Watt-Areal Kleinbruggen
©2000-Watt-Areale, Factsheet Kleinbruggen

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